BefluegelterAal:Das ehemalige Amtsgebäude Vorhelm in Tönnishäuschen
von Christian Wolff
Vielen Verkehrsteilnehmern wird es bekannt sein, das altehrwürdige Gebäude rechts an der Landstraße nach Warendorf in Tönnishäuschen. Die meisten jedoch werden heute nicht mehr wissen, welch wichtige Bedeutung es einst hatte. Bis 1967 war hier die Verwaltung des Amtes Vorhelm untergebracht. Errichtet 1899, wurde es 1999 100 Jahre alt.
Dem damaligen Amtmann Devens ist dieses repräsentative Amtsgebäude im natürlichen Mittelpunkt des früheren Verwaltungsbezirks Amt Vorhelm zu verdanken. Im Jahr 1901 wurde es fertig, 1902 voll bezogen. Von diesem Haus aus wurden nicht nur Vorhelm und Tönnishäuschen, sondern auch Enniger und das Kirchspiel Sendenhorst verwaltet.
Nach Devens - im Volksmund auch der „erste Studierte von Tönnishäuschen" genannt - folgte Hueske als Amtmann. Er blieb von 1906 bis 1912 im Dienst. Nach ihm kamen Eickenscheidt (bis 1916), Alberty (bis 1925), Weber (bis 1937) und Lilienbecker (bis 1945). Der zweite Amtsdirektor Weber, der ab 1945 seinen Dienst antrat, verunglückte auf einer Dienstfahrt am 12. Juni 1954 tödlich.
Das Kirchspiel Sendenhorst verblieb nur bis 1955 im Amtsverband Vorhelm-Enniger. Als letzter Amtsdirektor tat Hermann Untiedt seinen Dienst. Er hat sich insbesondere für die Erschließung neuer Baugebiete eingesetzt, und das mit Erfolg. Viele der sogenannten „Nachkriegssiedlungen" sind in seiner Amtszeit entstanden. Nach dem Ende der Amtsverwaltung in Tönnishäus-chen war das Amt Vorhelm-Enniger von 1968 bis 1974 mit Stadt und Kirchspiel Sendenhorst vereinigt.
Alle Akten aus dem Tönnishäuschener Amtsgebäude befinden sich heute im Kreisarchiv Warendorf. Den „letzten Rest" Vorhelmer Verwaltungsgeschichte finden wir noch in der Schulstraße. Im ehemaligen Feuerwehrgerätehaus ist dort seit 1975 eine Verwaltungsnebenstelle der Stadt Ahlen untergebracht - ein Nachkapitel der bewegten Amtsgeschichte, die sich nahezu 70 Jahre in Tönnishäuschen abgespielt hat.
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