Theresienhof

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Theresienhof
51.778547.89798
Theresienhof-1935.jpg
Anschrift Warendorfer Straße 167
Telefon (1976) 2475
Ursprüngliche Nutzung Bauernhof
Gastwirtschaft
Heutige Nutzung Abgerissen
1993


Der Theresienhof, vormals Gertrudenhof, war eine Gastwirtschaft an der Warendorfer Straße. Am 29. Juni 1993 wurde das Gebäude nach einem Brand abgerissen. An der gleichen Stelle steht heute eine Tankstelle.

Geschichte

Aus dem ursprünglichen Bauernhof entwickelte sich um 1885, durch zahlreiche sonntägliche Besucher des Hofes, eine Gaststätte. Der erste Besitzer Heinrich Kemper betrieb den Hof bzw. später die Gaststätte mit seiner Frau Gertrud (geb. Galen). Auf ihrem Namen basiert auch der erste Name der Gaststätte "Gertrudenhof".

Hinter dem Wohnhaus baute Heinrich Kemper 1893 einen Saal mit Veranda und einen Schießstand. Die komplette Konzession eines Gaststättenbetriebes erhielt er allerdings erst 1897. Der gute Ruf der Gartenwirtschaft sorgte auch für viele auswärtige Gäste.

Neben der Wirtschaft betrieb Heinrich Kemper eine Weberei, eine Zigarrenfabrikation und eine Kohlenhandlung. Damit sicherte er sich seine Existenz durch mehrere Standbeine.

Nachdem 1899 die Wirtschaft bereits um einen Tennisplatz erweitert wurde stand 8 Jahre später der nächste Umbau an. Die Räume wurden zu klein, wodurch Kemper sich entschloß das Gebäude zu einem modernen Restaurant mit großem Saal umzubauen. Nach der Fertigstellung wurde das erste Fest durch die Kerkmann-Werke gefeiert. So wurde der Gertrudenhof in Ahlen und Umgebung zu einer festen Größe für große Feiern und Veranstaltungen.

Durch die sportlichen Aktivitäten des Spiel- und Sportvereins Ahlen (SSA) am Gertrudenhof erhielt die Wirtschaft weiteren Auftrieb. Der Betrieb wurde durch die Unterbringung von Kriegsgefangenen des ersten Weltkriegs von Oktober 1917 bis Dezember 1918 unterbrochen.

Seine Glanzzeit hatte der Gertrudenhof wohl nach dem ersten Weltkrieg, bis der Besitz am 1. März 1923 an den Fabrikanten Heinrich Gerlach fiel. Dieser gab dem Hof auch seinen späteren Namen "Theresienhof". 1926 bis 1929 pachtete Heinrich Höllmann, zu der Zeit ein bekannter Gastronom aus dem Kolpinghaus, die Gaststätte mit Saalbetrieb.[1]

Von nun an führten mehrere Pächter die Gastwirtschaft jeweils nur kurz, bis 1930 Aloys Dahm den Theresienhof übernahm. Dahm erkannte das Potenzial der Gartenwirtschaft und gestaltete diese 1932 um und baute eine Tanzfläche im Freien. Noch vor dem Krieg gründete sich im Theresienhof die Karnevalsgesellschaft Pütt-Pott-Ploug.

Theresienhof.jpg

Der zweite Weltkrieg brachte den Gaststättenbetrieb wieder nahezu zum erliegen. Nach Kriegsausbruch wurden im Saal Notunterkünfte für ein Regiment Soldaten eingerichtet, bis dieser ab 1941 als Getreidelager und Sargmagazin genutzt wurde. Die Tennisplätze wurden zu einem Holzlager umfunktioniert.

Der verwahrloste Tennisplatz wurde nach dem Kriegsende durch den Tennisklub in Eigenleistung wiederhergestellt. Die Beendigung der Arbeiten wurden mit einem großen Gartenfest gefeiert.

Am 1. Januar 1951 übernahm Jonny Kemper mit seiner Frau Anneliese (geb. Dahm) den Theresienhof von ihren Eltern. 1954 gestalteten sie die Wirtschaft und den kleinen Saal neu und bauten 1960 zwei vollautomatische Kegelbahnen an.

Die Wichtigkeit des Theresienhofes für den Sport in Ahlen zeigt sich auch durch den Zusammenschluß von Wacker und Westfalia zum Ahlener Sportverein (ASV) im Jahr 1972.

1975 verpachtete Jonny Kemper die Gaststätte an Hermannn Pollmeier aus gesundheitlichen Gründen. Dieser begründete im Theresienhof eine neue Epoche durch die Einrichtung einer Diskothek im großen Saal. Vielen Ahlenern ist das "Hollywood" auch heute noch ein Begriff.

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In einer Broschüre des Schützenvereins Hoher Norden wirbt Hermann Pollmeier mit 2 Bundeskegelbahnen, Gaststätte - Clubzimmer bis 20 Personen, Kleiner Saal bis 150 Personen und nach Renovierung Großer Saal bis 500 Personen. Ausgeschenkt wurden Warsteiner Pils und Gatzweiler Alt.

Ein Rückschlag ereignete sich 1981 in Form eine Brandes der das Dachgeschoss und den kleinen Eckturm zerstörte.

Bis 1986 war die Diskothek Hollywood weiterhin ein Treffpunkt für die Jugend in Ahlen.

Nach der Schließung der Diskothek war das Gebäude unbewohnt und die Räume wurden von Unbekannten zerstört bis 1988 durch Brandstiftung an den Gebäuden schwere Schaden entstand. Die einzige Option die noch blieb war der Abriss des Gebäudes.

Bilder und Fotos

Quellen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ahlener Monatsschau 1969