KG Freudenthal

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KGF
Name Karnevalsgesellschaft Freudenthal
Gegründet 1950


Gründung und Erste Veranstaltungen

Die Karnevalsgesellschaft "Freudenthal" e.V. Ahlen erlebte ihre Geburtsstunde am 31. Dezember 1949. An diesem Silvesterabend versammelte sich im Schützenhof an der Beckumer Straße 91 eine große Schar bunt kostümierter Gäste – vom Dorfpolizisten bis zum Cowboy – um mit dem Elferrat der „Ahlener Karnevalsgesellschaft Grüne Funken-Ost“ das alte Jahr zu verabschieden und das neue Jahr 1950 mit Prunk und Pomp zu begrüßen. Diese Grünen Funken entstanden aus einer Idee des Freudenthal-Gründers Job Schäfer, dessen Akteure sich aus später als Freudenthäler bekannten Karnevalsjecken zusammensetzten.

Die KG Freudenthal wurde im Jahr 1949 von Job Schäfer gegründet und 1952 in das Vereinsregister eingetragen. Schäfer war seit 1936 Mitglied und Ehrensenator der KG Freudenthal Münster von 1833, was ihm gute Verbindungen zu den damaligen Verantwortlichen verschaffte, die die Namenspatenschaft guthießen.

Schon im Juni 1951 hatte Freudenthal-Präsident Job Schäfer den Repräsentanten der Stadt Ahlen vorgeschlagen, einen Bürgerrat einzuberufen, der die Arbeit der damals drei Ahlener Karnevalsgesellschaften koordinieren und den Rosenmontagszug organisieren sollte. Dieser Bürgerausschuss, kurz BAS genannt, wurde dann im Januar 1952 ins Leben gerufen und dient seitdem als Dachverband aller Ahlener Karnevalsvereine.

Im Juli 1951 beantragte Schäfer beim Bund Deutscher Karneval (BDK) in Köln die Aufnahme der KG Freudenthal. Der Bund Westfälischer Karneval (BWK) mit Sitz in Münster forderte daraufhin die KG Freudenthal auf, dem BWK beizutreten. Dies geschah im September 1951 und bedeutete gleichzeitig die Mitgliedschaft im BDK. Im Jahr 1954 gelang es der KG Freudenthal, den Westfälischen Karnevalskongress nach Ahlen zu holen. Zu dieser Gelegenheit stiftete die KG Die-La-Hei aus Coesfeld eine bronzene Glocke, mit der der Präsident der KG Freudenthal bis heute auf Galaabenden unüberhörbare Zeichen setzt.

Die im Freudenthal-Archiv von Alois Höner befindliche Mitgliederliste zeigt, dass der Kleine Rat der Grünen Funken aus den folgenden Personen bestand:

  • Präsident: Pitt Ruhland
  • Vizepräsident: Rudi Hamers
  • Senatspräsident: Berkel Becklas
  • Narrensekretär: Alois Höner
  • Säckelmeister: Lutz Hoer
  • Ordens- und Kammermeister: Heinrich Starkmann

Zum Elferrat gehörten außerdem:

  • Bernhard Lieftüchter
  • Fritz Fröhlich
  • Willi Hellmund
  • Meinolf Pützfeld
  • Heinz Reckendrees

Weitere Mitglieder, die 1949 eintraten und zu den ersten Mitgliedern der KG Freudenthal zählten, waren Heinz Heimann, Wilhelm Kerssenfischer, Heinrich Overmann, Amalie Stach, Josef Wiegard und Johann Kramer.

Seit der Gründung bis zur Eröffnung der neuen Stadthalle in Ahlen im Herbst 1982 war das Kettelerhaus der Veranstaltungsort der Sitzungen sowie der Feste und Feiern der KG Freudenthal. Am 29. Februar waren sie mit ihrer Gala-Prunksitzung erstmals zu Gast in der Stadthalle. Seitdem ist der dritte Samstag vor Rosenmontag traditionell der Termin für die Hauptveranstaltung zu Ehren Sr. Tollität Prinz Karneval.

Am 5. Februar 1966 überreichte der damalige VDK-Vorsitzende Heinrich Röhl dem Präsidenten Kurt Gruber anlässlich der 15. Wiederkehr der Freudenthal-Mitwirkung bei den VDK-Festen ein kunstvoll in Form des Freudenthal-"F" gefertigtes Messing-Zepter. Zur Session 1977 ließ Franz Hautop dieses Zepter hartvergolden und im Namen des Elferrates dem amtierenden Präsidenten erneut überreichen.

Die Gründung der Karnevalsgesellschaft

1950 gründete Job (Josef) Schäfer die KG Freudenthal Ahlen unter tatkräftiger Mitwirkung der KG Freudenthal Münster von 1833, nach welcher die Gesellschaft benannt ist. Schäfer war seit 1936 Mitglied in der KG Freudenthal Münster und pflegte daher gute Verbindungen zu den damaligen Verantwortlichen. Walther Erich Weber wurde der erste Zeremonienmeister der neuen Gesellschaft.

Erste Jahre und Aufbau

1951 verhandelten Walter Volmer, Jans Brockmann, Jupp Hollmann und Fritz Gröblinghoff im Kaiserhof zu Münster mit den Freudenthälern über die Namensgebung der Ahlener KG. Nach sorgfältiger Überarbeitung der Satzung auf die Ahlener Verhältnisse beschloss ein vorbereitender Kreis von 47 Männern am 10. März 1951 die Gründungsversammlung der Karnevalsgesellschaft Freudenthal Ahlen auf Sonntag, den 18. März 1951, in die Domschänke einzuberufen. Zur Gründungsversammlung erschienen 162 Teilnehmer. Der Große Rat entschied sich am 31. März in der Hubertus Gaststätte von Jupp Höllmann für das von Fritz Fröhlich entworfene Gesellschaftswappen, welches das närrisch bemützte Wappentier der Stadt, den Aal, umschlungen von Karnevalsrequisiten zeigt.

Im weiteren Verlauf des Jahres fanden mehrere Versammlungen und Veranstaltungen statt, darunter der erste „Vatertagsausflug“ am 3. Mai und die Gründungsversammlung am 6. Mai 1951 im Hansahof. Der Mitgliederstand wuchs stetig, und im Juni schlug Präsident Job Schäfer den Repräsentanten der Stadt Ahlen vor, einen Bürgerrat (später BAS) einzuberufen, um die Arbeit der drei Ahlener Karnevalsgesellschaften zu koordinieren und den Rosenmontagszug zu organisieren.

Im August beantragte Schäfer die Aufnahme der KG Freudenthal beim Bund Deutscher Karneval (BDK) in Köln, und im September trat die Gesellschaft dem Bund Westfälischer Karneval (BWK) bei, was gleichzeitig die Mitgliedschaft im BDK bedeutete. Erste Höhepunkte und Weiterentwicklung

1952 gestaltete die KG Freudenthal die erste karnevalistische VdK-Sitzung im Kettelerhaus. Im Februar desselben Jahres wurde die Karnevalsgesellschaft „nett un oerndlik“ von Job Schäfer gegründet. Die Mitgliederzahlen stiegen weiter, und die Gesellschaft nahm an verschiedenen regionalen und überregionalen Karnevalsveranstaltungen teil.

Am 28. Februar 1952 wurde die Karnevalsgesellschaft Freudenthal offiziell ins Vereinsregister eingetragen. Im April 1952 hatte die Gesellschaft 246 Mitglieder. Im Laufe des Jahres wurden weitere bedeutende Veranstaltungen organisiert und neue Mitglieder sowie Ehrengäste aufgenommen.

1953

Im Januar 1953 erlebte die KG Freudenthal eine bedeutende Neuerung. Am 4. Januar wurde erstmals eine weibliche Garde gegründet, die in blauen Ulanen-Uniformen, Tschakos, weißen Plisseeröcken und blauen Wildlederstiefeln auftrat. Mimi Breemann führte die Gruppe als erste Kommandeuse an. Zu den Pionierinnen dieser Truppe gehörten Anni Radzun, Cilli Scharwächter, Elsbeth Kranefus, Adelheid Gonska, Ferdinande Huppert, Marianne Oberschild, Maria Meidrott, Elisabeth Trost, Margot Knorn und Margret Richter. Am 11. Januar fand die Proklamation im Theresienhof statt. Fritz I., auch bekannt als „Der Charmante“, übernahm die Regentschaft. Seine Adjutanten waren Franz Hautop und Mathias Hermanns. Die neu gegründete Prinzengarde, geführt von Mimi Breemann, präsentierte sich stolz der Öffentlichkeit. Nur eine Woche später, am 18. Januar, informierte Willi Riegert den Großen Rat der KG Freudenthal in der Isenbeck-Klause von Karl Wüller über eine bedeutsame Entscheidung. Die „Steinkohlenbergwerk Westfalen AG“, vertreten durch Bergwerksdirektor Hesse, bestand aus wirtschaftlichen Gründen darauf, den Rosenmontagsumzug auf den Rosensonntag zu verlegen. Diese Veränderung wurde letztlich umgesetzt, begleitet von finanzieller Unterstützung seitens der Zeche und weiterer Firmen. Als symbolische Geste erhielten der Elferrat eine Rakete und die Gesellschaftsgarde eine fliegende Untertasse, die durch die Narrhalla Ahlensis rollten. Der eigentliche Rosenmontag wurde jedoch nicht vergessen. Auf dem Marktplatz führte Präsident Job Schäfer eine kuriose Aktion an: Zwischen dem Rathaus und dem Hotel Pieper legten sie symbolisch den Grundstein für eine imaginäre „Brücke“. Ein Bollerwagen, beladen mit Bier und Schnaps, versorgte die „Handwerker“ bei ihrer amüsanten „Arbeit“. Am 31. Januar erlebte Freudenthal eine weitere Premiere: Anneliese Gröblinghoff wurde zur Ehrensenatorin ernannt und erhielt die „Ehrenmütze“ der Senatoren. Dies war ein bedeutsamer Moment, denn es war das einzige Mal, dass der Ahlener Rosenmontagszug auf den Karnevalssonntag vorverlegt wurde. Später im Jahr, am 21. September, stand das erste Freudenthal-Ballett bereit, um sich in der Domschänke auf seine karnevalistischen Auftritte vorzubereiten. Heinrich Winkeler übernahm die Einstudierungen. Die Tanzformation bestand aus Waltraud Winkeler, Marita Schmidt, Hanni Burandt, Hannelore Biehs und Hildegard Hesse. Nur zwei Monate später, am 21. November, trat das erste Freudenthal Gesangsquartett, bestehend aus Franz Schäfer, Erwin Henfling und Manfred Ossenbrink, in der Halle Münsterland auf und verbuchte seinen größten Erfolg. Unter der Leitung von Peter Kottmann schnitt der Nordwestdeutsche Rundfunk die Veranstaltung mit und sendete sie wenige Tage später mit großem Echo.

1954

Das Jahr 1954 begann glanzvoll mit der Ausrichtung des BWK-Kongresses am 16. und 17. Januar. Die Gala-Sitzung im Schützenhof stand unter dem Motto „Westfalen lacht über Westfalen“. Job Schäfer begrüßte Eduard Hagedorn von Freudenthal Münster sowie BWK-Präsident Seppi Böger und Prinz Fritz Fröhlich. Zu dieser Gelegenheit stiftete die KG Die-La-Hei aus Coesfeld eine bronzene Glocke, die noch heute bei den Galaabenden genutzt wird. Der Rosenmontag war ebenfalls festlich: Die Mitglieder des Fanfaren-Korps nahmen mit einem eigenen Wagen am Umzug teil. In der Jahreshauptversammlung stellte sich heraus, dass Freudenthal nun 312 Mitglieder zählte. Lutz Hoer wurde zum Ordens- und Kammermeister ernannt. Im Sommer, am 27. August, fanden sieben junge Männer zur ersten Probe des Fanfarenkorps Freudenthal zusammen. Das von Robert Göske geleitete Korps bestand aus Wolfgang Reckzügel, Paul Brockmann, Heinz Winkelmann, Hans-Joachim Kaiser, Franz Brune, Theo Brune und Gustav Muhr. Die Instrumente wurden vom Sparclub des Elferrates finanziert.

1955

Das Jahr 1955 stand im Zeichen von Fritz Gröblinghoff, der zum Vizepräsidenten ernannt wurde. Am 21. Februar, dem Rosenmontag, präsentierte sich das Fanfarenkorps stolz auf seinem Wagen in der Nordenmauer. Sie trugen noch weiße Hemden und dunkle Hosen, da Karl Schwienhorst nur die Flaggentücher mit dem Freudenthal-Emblem fertigstellen konnte. Die Husaren-Uniformen wurden aus seinem Kostümfundus entliehen. Bei der Gala-Prunk-Sitzung 1955 brillierte das Freudenthal-Quartett im Kettelerhaus mit Auszügen aus der UNO-NATO-Parodie von 1953. Franz Schäfer, später Tollität 1963, und Manfred Ossenbrink waren Teil dieser Formation. In der Jahreshauptversammlung stellte sich heraus, dass Freudenthal nun 309 Mitglieder zählte.

1956

Am 7. Januar 1956 begann die Regentschaft von Prinz Bernhard II., der Betuchte, Bernhard Lieftüchter von der KG Freudenthal. Sein Adjutant war Schorsch Bärmann. Der Prinzenwagen und die Gesellschaftsorden wurden mit großem Stolz präsentiert. In der Jahreshauptversammlung wurde Fritz Gröblinghoff zum Senatspräsidenten ernannt, und Lutz Hoer übernahm ebenfalls eine wichtige Rolle. Freudenthal zählte nun 290 Mitglieder.

1957

In der Jahreshauptversammlung 1957 gab es bedeutende Veränderungen in der Führung. Fritz Gröblinghoff wurde Präsident, während Georg Beermann und Robert Middeke die Rolle des Vizepräsidenten übernahmen. Karl-Ludwig Hansen wurde zum Säckelmeister ernannt, und Werner Sehlmann übernahm die Position des Ordens- und Kammermeisters. Die Mitgliederzahl lag bei 271.

1959

Am 10. Januar 1959 übernahm Prinz Peter I., „Der Rosige“, Peter Erhardt von der KG Freudenthal die Regentschaft. Sein Adjutant war Franz Hautop. Trotz sinkender Mitgliederzahlen prüfte der kleine Rat am 9. März die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit PPP, um Feste gemeinsam zu gestalten. Heinrich Strothmann wurde Senatspräsident, Ida Kaiser und Hans Kohne übernahmen das Amt des Narrensekretärs, und Alois Höner wurde Ordens- und Kammermeister. Im Laufe des Jahres wurde Bernhard Schüsseler Präsident, während Peter Ehrhardt und Kurt Gruber die Rolle der Vizepräsidenten übernahmen.

1962

Im Jahr 1962 wurde Kurt Gruber Präsident, und Bernhard Schüsseler übernahm die Position des Vizepräsidenten. Im September begannen Lutz Hoer und Erich Stegt, Präsident von PPP, vertrauliche Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit, um die wirtschaftlich gesicherte Fortführung der Veranstaltungen zu gewährleisten. Trotz positiver Ergebnisse widersetzte sich Job Schäfer diesen Bestrebungen, und die Pläne schliefen ein, als sich die Situation wieder besserte.

1963

Am 12. Januar 1963 wurde die neue Tollität vorgestellt: Prinz Franz I., „Der Lachende“ (Franz Schäfer), regierte. Seine Adjutanten waren Hans Hagemann und Hans Koch. Bei der Galasitzung traten unter anderem der Heldentenor Heinz Kemper und Gardeoberst Willi Wibbelt auf. Egon Leifeld wurde zum Säckelmeister ernannt.

1964

Im Jahr 1964 wurde Harry Wilhelmi zum Säckelmeister ernannt.

1965

Am 13. Januar 1965 wurde im Ratssaal des alten Rathauses die neue Tollität gewählt: Karl-Ludwig I., „Der Stattliche“ Hansen, übernahm die Regentschaft. Seine Adjutanten waren Franz Schäfer und Hans Hagemann. 1966 Am 5. Februar 1966 überreichte der VdK-Vorsitzende Heinrich Röhl anlässlich der 15. Wiederkehr des von Freudenthal gestalteten Festes dem Präsidenten Kurt Gruber ein kunstvoll gefertigtes goldenes Zepter in Form des Freudenthal-"F". Das erste Zepter, ein Silberstab mit einer Wetterlampe der Bergleute, galt bereits zu Zeiten von Präsident Fritz Gröblinghoff als verschollen. Das VdK-Geschenk fand sofort praktische Verwendung. Karl Ludwig Hansen wurde Präsident, und Franz Schäfer übernahm die Rolle des Senatspräsidenten. Ilona Hellwig, geborene Wilhelmi, wurde Narrensekretärin.

1967

Im Januar 1967 richtete der VdK unter Mitwirkung Freudenthals zum letzten Mal ein eigenes Fest aus. Seitdem ermöglicht die Gesellschaft den Mitgliedern des VdK, die Freudenthal-Sitzungen zu ermäßigten Preisen zu besuchen. Am 6. Januar wurde die neue Tollität im historischen Sitzungssaal des alten Rathauses gewählt: Gerhard Mocca I., „Der Ritterliche“ Leifeld von der KG Freudenthal. Seine Adjutanten waren Egon Leifeld und Bodo Bräuer, die Standarte trug Carlo Arnemann. Zur Gala-Prunk-Sitzung gab der Kiek es drin bei Freudenthal ein begeisterndes Gastspiel. Der Prinzenwagen in der Weststraße war ein weiterer Höhepunkt.

1969

Am 3. Januar 1969 verstarb das Mitglied und langjährige Präsident, Zahnarzt Job Schäfer. Eine Woche später, am 10. Januar, wurde die neue Tollität gewählt: Prinz Dieter I., „Der Blombige“ Dieter Karsch von der KG Freudenthal. Sein Motto lautete: „Es gibt nichts Schöneres im Leben als anderen Menschen Freude zu geben.“ Seine Adjutanten waren Helmut Tewes und Bodo Bräuer. Am Rosenmontag, nach heftigem Schneefall, räumte ein Panzer den Schnee für den Karnevalsumzug, und Prinz Dieter ging als „Schneeprinz“ in die Annalen des Ahlener Karnevals ein. Am 11. November, zum Karnevalsauftakt, wurde erstmals auch die Damenwelt zum traditionellen Herrenabend eingeladen. Die zwanglose, aufgelockerte Zusammenkunft wurde ein großer Erfolg, und Präsident Karl-Ludwig Hansen nannte die Veranstaltung treffend „Narren-Wecken“. Gerd (Mocca) Leifeld wurde Senatspräsident, und Helmut Tewes übernahm das Amt des Ordens- und Kammermeisters.

1970

Am 19. Oktober 1970 erlebte die Jahreshauptversammlung der KG Freudenthal einen besonderen Moment, als Elly Gay zur Ehrensenatorin ernannt wurde. Diese Auszeichnung ehrte ihre langjährigen Verdienste und ihr Engagement für die Gesellschaft. Wenig später, am 11. November, fand das traditionelle Narrenwecken statt, bei dem der amtierende Narrenfürst Tollität Dieter I. Karsch durch den Bürgermeister Heinrich Linnemann verabschiedet wurde.

1971

Das Jahr 1971 begann mit einem fröhlichen Vatertagsausflug am 20. Mai. Mit Kind und Kegel machten sich die Mitglieder der KG Freudenthal auf den Weg ins Grüne, um beim Bauern Rödelbronn in Dolberg einen unterhaltsamen Tag zu verbringen. Es war eine Gelegenheit für Jung und Alt, bei Spielen und gutem Essen die Gemeinschaft zu genießen.

Unter den Teilnehmern waren Jürgen, geboren 1950, der nach dem Abitur zur Bundeswehr ging, Matthias, Jahrgang 1946, der als Bühnenbauer bei einer Münchner Filmgesellschaft arbeitete, Regine Hansen, Tochter von Karl Ludwig und Ingrid Hansen, die an einem medizinischen Forschungsprojekt arbeitete, und Thomas, geboren 1944, der nach einem erfolgreichen Studium der Betriebswirtschaftslehre als Diplom-Kaufmann eine glänzende Zukunft vor sich hatte.

Am 11. November 1971 brachte eine Initiative von Karl Ludwig Hansen neuen Schwung in den Karneval. Auf dem Bahnhofsvorplatz bis zum Nordstern weckte man auf der „Narreninsel“ vor der Marienkirche einen leibhaftigen Narren – Till oder Ulenspiegel genannt – aus dem Schlaf. Dieter Karsch, Freudenthals Narrensekretär und Zeremonienmeister, schlüpfte in das Kostüm des Ulenspiegels und hielt dem närrischen Volk mit aufmunternden Versen den Spiegel vor. Gleichzeitig übernahm Ingrid Hansen die Leitung des Damenkränzchens der Gesellschaft, das sich künftig regelmäßig treffen und sich mutig am Karnevalstreiben beteiligen sollte. Die Frauen der Elferräte hatten genug von dem reinen Herrenabend und läuteten die neue Session auf ihre Weise ein.

1972

Am 6. Januar 1972 wurde Prinz Jacky I., „Von der Narreninsel“ Hans Westbrock, feierlich proklamiert. Unterstützt wurde er von seinen Adjutanten Dieter Karsch und Karl Ludwig Hansen. Im Herbst dieses Jahres sorgten drei Musikanten, allesamt Eisenbahnbedienstete, für Furore. Sie stellten sich beim Montagsstammtisch des kleinen Rates vor und beeindruckten die Vereinsoberen mit ihren beherzten Melodien und pfiffigen Texten. Schnell wurden sie als „Freudenthal-Parodis“ in die aktive Mitarbeit der Gesellschaft aufgenommen.

Auch am 11. November 1972 wurde vor der Marienkirche erneut ein leibhaftiger Narr – Till oder Ulenspiegel genannt – aus dem Schlaf geweckt. Wieder war es Dieter Karsch, der dem närrischen Volk in Kostüm und mit aufmunternden Versen den Spiegel vorhielt. Gleichzeitig übernahm er die Rolle des Narrensekretärs, eine Position, die er mit großer Hingabe ausfüllte.

1973

Am 19. Februar 1973 war die KG Freudenthal erneut in festlicher Stimmung, als die „Freudenthal-Parodis“ beim Galaabend im Kettelerhaus ihr Debüt gaben. Mit Parodien lokaler Ereignisse, Ausflügen in die große Politik und dem Refrain „Prost Freudenthäler“ eroberten sie die Herzen des Publikums im Sturm. Der 11. November 1973 brachte wieder das traditionelle Narrenwecken vor der Marienkirche, mit Dieter Karsch in der Rolle des Ulenspiegels, der dem närrischen Volk den Spiegel vorhielt.

1974

Im Jahr 1974 übernahm Heinrich Niesmann das Amt des Ordens- und Kammermeisters, während Helmut Tews zum Vizepräsidenten ernannt wurde. Die Jahreshauptversammlung am 16. September markierte diese Veränderungen. Der 1. November brachte erneut den Gesellschaftsorden der KG hervor, ein Symbol für die engagierte Arbeit und den Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft.

1975

Am 9. Januar 1975 wurde Heinz I., „Der Duftige“ (Heinrich Hagemann), zum neuen Prinzen gewählt. Unterstützt wurde er von seinen Adjutanten Franz Schäfer und Adam Balog. Die Gala-Prunk-Sitzung am 18. Januar im Kettelerhaus war ein großer Erfolg, mit Beiträgen von verschiedenen Karnevalsgesellschaften und bekannten Karnevalisten. Unter dem Motto „Es lacht der Aal bei Freudenthal“ feierten die Gäste zu Ehren des neuen Prinzen Heinz I.

Präsident Karl Ludwig Hansen und der große Rat der KG Freudenthal waren stolz auf die Erfolge dieses Jahres. Doch es gab auch traurige Momente: Am 8. Oktober verstarb das Mitglied Kaufmann Wilhelm Tombrock.

1976

Im Jahr 1976 begann die Vorfreude auf die kommende Session 1977. Franz Hautop sorgte für einen besonderen Glanzmoment, indem er das Zepter in Form des Freudenthal-"F" hartvergolden ließ. In einer feierlichen Zeremonie überreichte er es im Namen des Elferrates an den amtierenden Präsidenten, was das Symbol der Macht in neuem Glanz erstrahlen ließ.

Der Galaabend der KG Freudenthal war wieder einmal ein Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben. Doch das Jahr brachte auch traurige Nachrichten: Am 21. April verstarb Hans Kohne, der langjährige Narrensekretär von 1959 bis 1966. Am 10. Mai folgte der Tod von Johannes Brockmann, der zwischen 1951 und 1955 als Vizepräsident diente. Am 28. August musste die Gesellschaft den Verlust von Walther Erich Weber, dem langjährigen Zeremonienmeister (1949–1955), hinnehmen. Schließlich verstarb am 26. Oktober Heinrich Strothmann, der von 1959 bis 1966 als Senatspräsident fungierte.

Zum Jahresende übernahm Hans de Vries die Rolle des Ordens- und Kammermeisters und bereitete sich auf die kommenden Herausforderungen vor.

1977

Das Jahr 1977 begann mit einem festlichen Senatorenfest, das die Gemeinschaft weiter stärkte. Am 10. Juli erlebte die Gesellschaft jedoch einen weiteren traurigen Moment, als Johannes Brockmann, langjähriger Vizepräsident, verstarb. Seine Beiträge zur KG Freudenthal wurden in liebevoller Erinnerung behalten.

1978

Im Jahr 1978 regierte Prinz Klaus-Dieter I., „Der Sonnige“ (Hansen), die närrische Gesellschaft. Mit seinem Motto „In der Kürze liegt die Würze“ brachte er frischen Wind in die Veranstaltungen. Unterstützt wurde er von seinen Adjutanten Helmut Tews und Günter Iken, während Heike Hansen die Standarte trug. Bei der Jahreshauptversammlung wurde Klaus-Dieter Hansen zum Vizepräsidenten gewählt, was seine zunehmende Bedeutung innerhalb der Gesellschaft unterstrich.

1979

Das Jahr 1979 verging in Vorbereitung auf die kommende Session und in der Pflege der Gemeinschaft, die die Basis der KG Freudenthal bildet.

1980

1980 fand die Jahreshauptversammlung statt, bei der Heinrich Niesmann zum Vizepräsidenten gewählt wurde. Hans de Vries übernahm das Amt des Säckelmeisters und Freddy Apitz wurde Ordens- und Kammermeister. Diese personellen Veränderungen stärkten die Führung der Gesellschaft und bereiteten sie auf die kommenden Herausforderungen vor.

1981

Im Jahr 1981 wurde Günter Böhm zum Senatspräsidenten gewählt. Seine langjährige Erfahrung und sein Engagement wurden von allen Mitgliedern geschätzt.

1982

1982 brachte weitere personelle Veränderungen: Ludger Inkmann wurde zum Säckelmeister gewählt, eine Position, die er mit großem Engagement übernahm.

1983

Das Jahr 1983 stand im Zeichen der Regentschaft von Prinz Franz II. Hautop. Unterstützt von seinem Adjutanten Rainer Hautop, führte er die Gesellschaft durch eine erfolgreiche und fröhliche Session. Bei der Gala-Prunk-Sitzung 1983 in der Stadthalle präsentierten sich die Damen der KG Freudenthal mit Charme und Melone und erhielten für ihren vielbejubelten Beitrag großen Applaus. Karl Ludwig Hansen erhielt einen Nachfolger als Präsident und wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Rainer Hautop übernahm das Amt des Säckelmeisters und Hans-Rüdiger Schafstaedt wurde Narrensekretär.

1984

Am 21. Mai 1984 wurde Ingrid Hansen zur Ehrensenatorin ernannt, eine Anerkennung ihrer langjährigen Verdienste für die Gesellschaft. Karl-Heinrich Meyer wurde zum Ordens- und Kammermeister gewählt.

1985

Die Jahreshauptversammlung 1985 brachte weitere Veränderungen: Freddy Apitz wurde zum Präsidenten gewählt, während Franz Hautop das Amt des Säckelmeisters übernahm. Karl-Ludwig Hansen wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Am 17. November verstarb das Mitglied und Senator, Kaufmann und Gastwirt Friedrich Gay.

1986

1986 wurde Franz Hautop zum Senatspräsidenten gewählt, Heinrich Niesmann wurde Säckelmeister und Ursel Andres übernahm das Amt des Ordens- und Kammermeisters.

1987

Im Jahr 1987 wurde Hans-Rüdiger Schafstaedt zum Vizepräsidenten gewählt und Ursel Andres übernahm die Rolle des Narrensekretärs. Karl-Heinrich Meyer wurde zum Ordens- und Kammermeister ernannt.

1988

Das Jahr 1988 brachte den Verlust von zwei bedeutenden Mitgliedern: Am 23. Januar verstarb Heinrich Hagemann, der Jubiläums-Prinz Karneval 1975 und Senator. Am selben Tag verstarb Heinrich Heimann, ein Gründungsmitglied und Oberkellermeister. Am Rosenmontag präsentierten sich die Freudenthal-Senatoren, verkleidet als Chinesen, mit Senatspräsident Ludger Inkmann, Helmut Hager und Herbert Anton, begleitet von ihren Frauen und Kindern. Am 14. Dezember verstarb das Gründungsmitglied Gastwirt Jupp Höllmann.

1989

1989 brachte weitere Verluste: Am 25. März verstarb das Mitglied, Landwirt Paul Schulz, und am 16. Juli das Mitglied Kaufmann Gerhard Mrosek. Am 20. Mai fand eine Mai-Rallye statt, eine gemütliche Auto-Suchfahrt, an der ganze Familien teilnahmen. Das Siegerteam um Karl-Heinrich Meyer, den bewährten Organisator der beliebten Freudenthal-Rallyes, erhielt einen wertvollen Pokal. Marion Szymanski war ebenfalls Teil des Siegerteams.

Am 11. November fand das traditionelle Narrenwecken statt. Der Freudenthal-Präsident Freddy Apitz eröffnete die Session auf der Narreninsel, begleitet von Theo Doodt auf seiner Trompete. Die Tollität wurde im Sitzungssaal des Rathauses gewählt und am 18. November fand das Freudenthal-Herbstfest in den Räumen des Senators Ludger Inkmann statt.

1990

Im Jubiläumsjahr 1990 regierte Charly I. (Hans Rüdiger Scharfstedt) die KG Freudenthal. Geboren am 3. April 1938 im ostpreußischen Insterburg, führte er die närrische Gesellschaft durch ein denkwürdiges Jahr. Unterstützt wurde er von seinen Adjutanten Dieter Karsch und Karl-Heinrich Meyer, während Michael Andreas die Standarte trug.

Die Freudenthal-Garde präsentierte sich im Jubiläumsjahr mit Sr. Tollität Prinz Charly I. bei verschiedenen Veranstaltungen, darunter der Galaabend im Kettelerhaus. Besonders in Erinnerung blieb das Duett von Markus Doodt und Prinz Charly I. mit dem Lied "Dat Wasser von Ahlen iss jut!". Das Tanzpaar Claudia Andres und Thomas Beyer, trainiert von Ursel Andres, beeindruckte bei zahlreichen Turnieren und Meisterschaften.

Hans Rüdiger Scharfstedt wurde zudem zum Präsidenten gewählt. Das Freudenthal-Senatorenfest am 24. März rundete das Jahr festlich ab.

1996

Im Jahr 1996 wurde ein Nachfolger für Franz Hautop als Senatspräsident bestimmt.

1998

1998 übernahm Udo Rätze das Amt des Präsidenten. Die KG Freudenthal wurde offiziell als Sportverein anerkannt und eingetragen, wodurch Tänzer und Tänzerinnen optimal versichert waren und Trainer umfassende Weiterbildungen bis zur Trainer C-Lizenz, der höchsten Trainerstufe im Gardetanzsport, absolvieren konnten.

1999

1999 wurde der Jubiläumsorden der KG Freudenthal eingeführt.

2000

Im Jahr 2000 regierte Prinz Raphael I. Fischer die KG Freudenthal. Unterstützt wurde er von den Adjutanten Wilfried Hinderks und Andreas Lerley, sowie der Standartenträger Carsten Westhues. Der Kinderprinz war Dean R. Ein besonderes Highlight war die Übergabe eines Gutscheins für eine Weltreise, gestiftet von befreundeten Unternehmern des Prinzen, im Reisebüro Pieper.

2002

2002 kehrte die Gesellschaft zurück ins Kettelerhaus.

2004

2004 richtete die KG Freudenthal mit großem Erfolg den BWK-Kongress in der Stadthalle aus.

2010

Im Jahr 2010 regierte Prinz Rainer I. „Der Tanzende“ (Rainer Müller) die Gesellschaft unter dem Motto „Ahlener Karneval bunt wie die Welt“. Sein Prinzenlied war „Nimm mich so wie ich bin“. Unterstützt wurde er von den Adjutanten Mike Brüning und Daniel Lux sowie Standartenträger Sebastian Winterink.

2012

2012 richtete die KG Freudenthal erstmals erfolgreich einen Kostümball aus.

2019

Am 18. August 2019 verstarb die Ehrensenatorin Helga Hansen, geb. Amen, *22.9.1941, und wurde auf hoher See beigesetzt. Am 30. September verstarb Marion Rätze, geb. 17.01.1962, ehemalige Präsidentin, die auf dem Westfriedhof in Ahlen beigesetzt wurde.

2020

Am 12. März 2020 verstarb das verdiente Mitglied und Prinz der Session 1978, Steuerberater Klaus-Dieter Hansen (*22. April 1937). Er wurde auf hoher See beigesetzt.

Ein Brief an alle Mitglieder informierte über den pandemiebedingten Ausfall des Rosenmontagszuges 2021, der stattdessen virtuell mit historischen Prinzenwagen im WWW online ging.

2021

Präsident Mike Hagemann, Vizepräsident Carsten Jolk und Raphael Fischer, trafen sich im Goldschmiedehaus, um den möglichen Erhalt der Gesellschaft zu beraten. Das Ergebnis war die Vorbereitung einer Satzungsänderung zur Verkleinerung der Gremien.

2022

Im Jahr 2022 wurden Steven Kowalski zum Kassierer, Jason Mondorf zum Präsidenten und Sandra Kreutz zur stellvertretenden Präsidentin gewählt. Am 11. November fand das Sessionsauftaktfest statt, bei dem Präsident Jason Mondorf seine Ansprache hielt und Ossi I. das Vereinsheim im Kleingarten betrat. Ossi I. begrüßte die Gäste mit einem dreifachen "Ahlensia Helau" und erhielt von Jason Mondorf eine Freudenthal-Tasse. Charly Schafstädt wurde als ehemalige Tollität der KG mit dem Prinzenorden geehrt. Neue Ordensträgerin wurde Stefanie Kosbab, Schul-, Kultur- und Sozialdezernentin der Stadt Ahlen.

2023

Am 6. Januar 2023 fand der Neujahrsempfang der KG Freudenthal statt.