Ludger Schulte

Aus AhlenWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ludger Schulte
Vorname/n Ludger
Nachname Schulte
Geburtsdatum 22.08.1920
Geburtsort Iserlohn
Todesdatum 23.12.2012
Todesort Ahlen

Ludger Schulte (* 22. August 1920 in Iserlohn; † 23. Dezember 2012 in Ahlen) war ein deutscher Heimatforscher und Kulturpfleger, der sich insbesondere in Ahlen und dem Kreis Warendorf engagierte.

Ehrungen und Auszeichnungen

Ludger Schulte war über Jahrzehnte hinweg eine prägende Figur in der Heimat- und Kulturpflege in Ahlen, im Altkreis Beckum und im Kreis Warendorf. Für seine unermüdliche ehrenamtliche Arbeit wurde er 2001 mit der Augustin-Wibbelt-Plakette ausgezeichnet. Anlässlich seines 90. Geburtstages am 22. August 2010 verlieh ihm die Stadt Ahlen als Anerkennung für sein Lebenswerk und die Übergabe seiner Sammlungen die Ehrenmedaille der Stadt.

Frühes Leben und Ausbildung

Ludger Schulte wurde am 22. August 1920 in Iserlohn geboren, als erster Sohn des Studienrates und späteren Professors Dr. Wilhelm Schulte und seiner Frau Hedwig, geborene Wildschütz. Im selben Jahr zog die Familie nach Ahlen, wo Ludger Schulte seine Wurzeln schlug. Nach dem Abitur, dem Militärdienst im Zweiten Weltkrieg und einem Studium an der Pädagogischen Akademie Dortmund begann er 1949 seine Lehrtätigkeit, die er bis zu seiner Pensionierung 1978 an verschiedenen Schulen in Ahlen ausübte.

Familienerbe: Das Interesse für Geschichte und Kultur

Das Interesse an Geschichte, Volkskunde und Kultur erbte Ludger Schulte von seinem Vater, Professor Dr. Wilhelm Schulte (1891-1986). Dieser war ein leidenschaftlicher Verfechter der westfälischen Kultur und als Lehrer und Studienrat am Gymnasium in Ahlen sowie als Provinzialarchivrat in Münster tätig. Ludger Schulte folgte seinem Vater auch in dessen fachpublizistischem Wirken und setzte sich aktiv für die Erforschung und Dokumentation der lokalen Geschichte ein.

Engagement in der Heimat- und Kulturpflege

Ludger Schultes Engagement in der Heimatpflege begann unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. 1946 gründete er den SGV-Heimatverein Ahlen neu, übernahm sofort Vorstandspositionen und führte den Verein von 1956 bis 1982 als Vorsitzender. Darüber hinaus war er in mehreren weiteren Kultur- und Heimatpflegevereinen aktiv, insbesondere im Kreisheimatverein, dessen Mitgründer er 1952 war und dem er bis 1982 als stellvertretender Vorsitzender diente. In diesen Rollen initiierte er zahlreiche Projekte zur Heimat- und Kulturpflege, Denkmal- und Landschaftspflege sowie zum Umweltschutz in Ahlen und Umgebung.

Denkmalschutz und Stadtbildpflege

Von 1946 bis 2003 war Ludger Schulte ehrenamtlicher Denkmalschutzbeauftragter der Stadt Ahlen. In dieser Funktion setzte er sich für den Erhalt historischer Gebäude und des Stadtbildes ein, darunter das Heimathaus in der Wilhelm-Straße und den Wasserturm an der Guissener Straße. Seine Arbeit als Denkmalschützer war von einem tiefen Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem historischen Erbe Ahlens geprägt.

Zusammenarbeit mit Heimatvereinen und dem Westfälischen Heimatbund

Durch sein Engagement in den Heimatvereinen kam Ludger Schulte früh in Kontakt mit dem Westfälischen Heimatbund. Dort war er in den Fachstellen für Denkmalpflege und Westfalenfragen tätig und diente 37 Jahre lang (1970-2007) als ehrenamtlicher kritischer Rechnungsprüfer. Auch für die Augustin-Wibbelt-Gesellschaft übernahm er diese Rolle seit ihrer Gründung 1983. Im Kreisheimatverein setzte er sich als stellvertretender Kreisheimatpfleger im Altkreis Beckum und als Kuratoriumsmitglied für den Aufbau des Abteimuseums Liesborn ein und förderte die Gründung des Kunstmuseums in Ahlen.

Engagement in der Abiturienten-Vereinigung Ahlen (AVA)

Seit 1951 war Ludger Schulte in der Abiturienten-Vereinigung Ahlen (AVA) aktiv. Von 1982 bis 2001 führte er den Vorsitz und wurde anschließend zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Über viele Jahre hinweg verantwortete er die jährlichen Mitteilungen der AVA und die Redaktion von Festschriften, darunter die zum 75-jährigen Bestehen der AVA und des Städtischen Gymnasiums.

Politische Tätigkeit im Stadtrat

Ein weiteres Feld seines Engagements war die Kommunalpolitik. Von 1969 bis 1994 war Ludger Schulte Mitglied des Rates der Stadt Ahlen. In den frühen 1970er Jahren gründete er den CDU-Ortsverband Ahlen-Nord und war in verschiedenen Ausschüssen tätig, darunter im Kulturausschuss, den er lange Zeit als Vorsitzender leitete, sowie im Planungs- und Bausschuss und im Hauptausschuss. Seine politische Arbeit konzentrierte sich auf die Kulturförderung, Denkmalpflege und Stadtplanung in einer Zeit des Umbruchs.

Schlusswort

Ludger Schulte war eine zentrale Persönlichkeit in der Kultur- und Heimatpflege der Stadt Ahlen. Sein jahrzehntelanges Engagement in zahlreichen Vereinen, seine politischen Aktivitäten und seine fachpublizistischen Arbeiten hinterlassen ein bedeutendes Erbe, das noch lange nachwirken wird.

Links

Quelle