Röpers Wiener Mandeln

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Tradition und Wandel: Das Schaustellerunternehmen Röper

Seit über 50 Jahren prägt das traditionsreiche Schaustellerunternehmen Röper aus Ahlen die Kirmeswelt des Münsterlandes. In dieser Zeit hat sich das Familienunternehmen stetig weiterentwickelt und den sich wandelnden Vorlieben des Publikums angepasst. Während Franz Röper und später seine Frau und ihr Sohn Helmut durch innovative Fahrgeschäfte wie das beliebte „Hully-Gully“ die Massen begeisterten, blieb Heinrich Röper, der Bruder von Franz, seiner Wurzeln treu und widmete sich dem traditionellen Handwerk der Süßwarenherstellung.

Die Anfänge: Aus Not wird Tradition

Die Geschichte der Familie Röper im Schaustellergewerbe begann im Jahr 1922. Johann Krämer, der Stiefvater der Familie und Mitarbeiter der Zeche Westfalen, wollte das Familieneinkommen aufbessern und baute einen Handkarren zu einem Verkaufsstand um. Damit begann er, auf Jahrmärkten Rauchwaren zu verkaufen. Schon 1925 konnte sich die Familie eine gebrauchte Kuchenbude leisten und begann, in gemeinsamer Arbeit Zuckerstangen herzustellen. Die Geschäfte liefen gut, und bald folgte ein zweiter Verkaufswagen.

Franz Röper, der älteste Sohn, heiratete 1928 und verwirklichte seine eigenen Geschäftsideen. Mit Zustimmung seiner Eltern baute er einen Packwagen zu einer Verlosungsbude um. Schnell etablierte er sich als eigenständiger Schausteller, und bald konnte er eine zweite Bude betreiben, in der Spielwaren angeboten wurden.

Gebrannte Mandeln: Ein Erfolg mit Tradition

1930 wagte Heinrich Röper, der Bruder von Franz, einen mutigen Schritt in die Selbstständigkeit. Auf einer Kirmes in Emmerich entdeckte er das Geschäft mit gebrannten Mandeln und erkannte das Potenzial dieses Produkts. Nach intensiven Experimenten gelang es ihm, seine eigenen Wiener Mandeln herzustellen. Auf der Dortmunder Kirmes präsentierte er erstmals seine Kreation, die sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zu einem Verkaufsschlager entwickelte.

Die Wiener Mandeln und Zuckerstangen, die nach alten Familienrezepten im Haus Nr. 16 an der Schützenstraße hergestellt wurden, machten Heinrich Röper im Münsterland bekannt. Bis heute werden auf regionalen Jahrmärkten seine Süßwaren angeboten – ein Zeichen dafür, dass Qualität und Handarbeit auch in Zeiten der Modernisierung Bestand haben.

Moderne Zeiten und neue Herausforderungen

Während in den frühen Jahren Pferde die Röpers und ihre Verkaufsstände von Ort zu Ort brachten, setzt das Unternehmen heute moderne Zugmaschinen ein. Auf fast jedem Jahrmarkt und jeder Kirmes im Umkreis von 50 Kilometern um Ahlen ist das Unternehmen präsent.

Während Heinrich Röper sich auf die Herstellung von Süßwaren spezialisierte, betrieb sein Bruder Helmut erfolgreich Fahrgeschäfte. Der bekannte Süßwarenstand ist nach wie vor fester Bestandteil vieler Veranstaltungen.

Frank Schardien führt die Tradition fort

Im jahr 2000 übernahm Frank Schardien die Nachfolge der Röpers und führte das Geschäft im Sinne der Familie weiter. Schardien, der das Handwerk des Mandelbrennens von Rolf Röper erlernte, ist seit mehr als 30 Jahren auf Kirmesplätzen präsent. Er hält die Tradition des handgefertigten Mandelbrennens lebendig und legt besonderen Wert darauf, die Mandeln nicht zu stark zu zuckern, um den authentischen Geschmack zu bewahren.

Sein Stand auf den Ahlener Kirmesveranstaltungen ist jedes Jahr ein beliebter Anlaufpunkt, und die handgefertigten Süßwaren, die noch immer in einem Kupferkessel gerührt werden, zeugen von einer langen Familientradition, die auch in der heutigen Zeit ihren Platz findet.

Quellen

Wirtschaft und Leben 1973