Ulmenhof

Aus AhlenWiki
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Ulmenhof
51.76370870857.87562670898
Postleitzahl 59227
Ortsteil Innenstadt
Art der Straße Wohnstraße

Ulmenhof

Die Straße Ulmenhof in Ahlen ist eine bedeutende Wohnsiedlung mit einer reichen Entstehungs- und Veränderungsgeschichte. Ursprünglich für die Arbeiter der Zeche Westfalen erbaut, hat sich die Siedlung im Laufe der Jahre erheblich verändert.

Entstehungsgeschichte

Die Ulmenhofsiedlung wurde zwischen 1926 und 1928 vom Bauverein Glückauf errichtet. Der Bauverein bestand aus der Zeche Westfalen, der Westfälischen Heimstätte GmbH aus Münster und der Stadt Ahlen. Die Siedlung wurde speziell für die Arbeiter der Zeche Westfalen konzipiert. Die etwa 200 Wohneinheiten sind zentral um einen nachgebildeten Dorfanger gruppiert. Die Architektur umfasst 1- bis 2-geschossige Doppel- und Reihenhäuser mit jeweils zwei Wohneinheiten von etwa 60 m² Größe. Diese Häuser sind mit rückwärtigen Stallbauten und großen Selbstversorgergärten ausgestattet.

Ein Jahr nach der Gründung des Bauvereins, im Jahr 1927, wurden die ersten der rund 200 neuen Wohnungen bezogen. Die Siedlung wurde weit außerhalb der Stadt und relativ weit entfernt vom Bergwerk errichtet, möglicherweise aufgrund der ursprünglich geplanten Abteufung eines neuen Schachtes in der Umgebung.

Siedlungsstruktur

Die 150 Wohnungen des Ulmenhofs verteilen sich auf zweigeschossige Gebäude mit Bogendächern, die sowohl trauf- als auch giebelständig entlang der zentralen Erschließungsstraße gruppiert sind. In der Siedlung wurden Einzelhäuser, Doppelhäuser sowie Reihenhäuser errichtet. Die Fassaden sämtlicher Gebäude sind verputzt und die Dacheindeckung ist rot. Das Erscheinungsbild der Siedlung wirkt insgesamt einheitlich und harmonisch.

Der bauliche Zustand der Gebäude ist im Wesentlichen gut, wenngleich punktuell Erneuerungsbedarf besteht, beispielsweise bei den Fassaden. Im rückwärtigen Bereich der Grundstücke wurden mehrere Nebengebäude, hauptsächlich Garagen, errichtet, die den öffentlich wahrnehmbaren Raum zur Straße jedoch kaum beeinträchtigen.

Veränderungsgeschichte

In den 1980er Jahren wurde die Ulmenhofsiedlung umfassend saniert und modernisiert. Der ursprüngliche Angerbereich wurde in eine Straße mit Vorgärten umgestaltet. Die ursprüngliche Angerdorfstruktur ist heute nur noch bedingt erkennbar, da die Straße nun linear verläuft und die frühere Struktur des Dorfangers nur noch teilweise erlebbar ist.

Im Jahr 1988 wurde die Siedlung unter Denkmalschutz gestellt, um die historische und architektonische Bedeutung zu bewahren. Die Einzelprivatisierung der Wohnungen begann 2008, was zu einer drastischen Veränderung der ursprünglichen Struktur führte.

Im Jahr 2015 ist der Ulmenhof fast vollständig privatisiert. Es gibt noch 74 Gebäude, wobei durch die Privatisierung und Zusammenlegung der Wohnungen die Anzahl der Einzelwohnungen deutlich reduziert wurde. Die Siedlung ist heute durch eine hohe Anzahl türkischstämmiger BewohnerInnen geprägt und bekannt für kleine Wohnungen mit großen Gärten.

Das Erscheinungsbild der Straße ist heute rein funktional mit einer Fahrbahn und beidseitig separaten Gehwegen gestaltet. Öffentliche Stellplätze werden durch Markierungen auf der Fahrbahnfläche verdeutlicht. Die zurückhaltende Gestaltung der Vorgartenflächen, mit Verzicht auf Einzäunungen und lediglich Rasenflächen mit Baumstandorten, trägt zum ruhigen und harmonischen Gesamtbild der Siedlung bei.

Quellen

  • Historische Daten zur Zeche Westfalen und den dazugehörigen Siedlungen
  • 75 Jahre Bauverein Glückauf