Wilhelm Reiberg

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Wilhelm Reiberg
Vorname/n Wilhelm
Nachname Reiberg
Geburtsdatum 28.01.1920
Todesdatum 18.01.2012
Todesort Ahlen
Beruf Stadtgärtner


Wilhelm Reiberg (* 28. Januar 1919 in Ahlen; † 18. Januar 2012 in Ahlen) war Stadtgärtner und Amtsleiter für Grünanlagen in Ahlen. Er prägte die Stadt durch seine langjährige Arbeit im Bereich der Landschafts- und Stadtbildgestaltung und war nach seiner Pensionierung ehrenamtlich in der Heimatpflege tätig.

Leben und Ausbildung

Reiberg wurde 1920 als dritter von fünf Söhnen in Ahlen geboren. Er besuchte von 1926 bis 1934 die Nordenschule und absolvierte im Anschluss eine Gärtnerlehre, zunächst in der Schlossgärtnerei in Rheda und später in einer Gärtnerei in Warendorf. Nach seiner Gesellenzeit in Kiel wurde er 1939 zum Arbeitsdienst im schleswig-holsteinischen Wattenmeer eingezogen. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er als Soldat verpflichtet und kehrte erst 1945 nach Ahlen zurück.

Im Herbst 1945 nahm Reiberg seine Arbeit als Gärtner wieder auf und absolvierte eine Weiterbildung an der Gartenbauschule in Wolbeck, die er 1948 mit der Meisterprüfung abschloss.

Berufliche Laufbahn

Nach einer Anstellung als Betriebsleiter in Kattenvenne trat Reiberg am 1. November 1949 in den Dienst der Stadt Ahlen als Stadtgärtner ein. Im Laufe der Jahre stieg er zum Amtsleiter auf und war ab 1975 für die Landschaftspflege der erweiterten Stadt Ahlen verantwortlich. In dieser Funktion setzte er Maßstäbe für die Stadtentwicklung, insbesondere im Bereich der Grünanlagen.

Stadtbildgestaltung

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele Grünanlagen in Ahlen verwahrlost oder zerstört. Reiberg initiierte deren Wiederherstellung und wandelte wilde Müllkippen in Parkanlagen um. Unter seiner Leitung entstand ein zusammenhängendes Netz von Grünzonen, das sich von der neu geschaffenen Parkanlage am Werseteich (1952) bis in die östlichen Stadtteile erstreckte. Zahlreiche Bäume wurden entlang der Wasserläufe von Werse, Olfe und Richterbach gepflanzt. Zudem entwickelte er ein System von Fuß- und Radwegen, um den Stadtkern mit dem ländlichen Umland zu verbinden.

Durch seine Arbeit trug er dazu bei, das Bild der von Industrie und Bergbau geprägten Stadt Ahlen in eine "Stadt im Grünen" zu verwandeln, die durch ihre Parkanlagen und Grünflächen auch überregional bekannt wurde.

Engagement für Natur- und Denkmalschutz

Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich Reiberg im Natur- und Landschaftsschutz. Er wirkte an der Einrichtung verschiedener Biotope und Naturreservate in Halene-Kampen, im Olfebereich und im Bergsenkungsgebiet Gießen Teiche bei Dreinhof, Beckum, mit. Zudem beriet er Bauernhöfe bei der Umstrukturierung im Sinne des Denkmal- und Naturschutzes.

Kunstprojekte und Denkmalpflege

Reiberg verband Landschaftsgestaltung mit Kunst. Er initiierte die Aufstellung von zehn Stelen mit Goethe-Zitaten im Stadtwald Langst und war an der Errichtung weiterer Denkmäler beteiligt, darunter das Vertriebenendenkmal.

Eines der Goethe-Zitate in der Langst lautet: "Mein Erbteil, wie herrlich weit und breit: die Zeit ist mein Besitz, mein Acker ist die Zeit!"