Wilhelm Schulte
Wilhelm Schulte | |
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Vorname/n | Wilhelm |
Nachname | Schulte |
Geburtsdatum | 14.01.1891 |
Geburtsort | Iserlohn |
Todesdatum | 20.04.1986 |
Todesort | Ahlen |
Wilhelm Schulte (*14. Januar 1891 in Iserlohn, +20. April 1986 in Ahlen) wurde als Sohn eines Lehrers geboren.
Nach dem Abitur 1911 studierte er in München und Münster Germanistik, Geschichte, Englisch, Kunstgeschichte und Musik. Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg. 1916 schied er wegen einer Verwundung aus dem Militärdienst aus. 1917 Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit über Christian Dietrich Grabbe. Von 1918 bis 1944 war er Lehrer und Studienrat am Gymnasium in Ahlen. Nach dem Eintritt in den Schuldienst wandte er sich seinem zentralen Wirkungskreis, der westfälischen Heimatbewegung, zu. 1923 übernahm er unter Karl Wagenfeld den Vorsitz im Hauptausschuß für Literatur des Westfälischen Heimatbundes. Zugleich war er Geschäftsführer des WHB, gründete dessen Rundschreiben, organisierte Heimatkurse für Lehrer und Jugendpfleger und öffnete den Verband mehr als bisher für Fragen der Gegenwart. So wurde er für den WHB zu einem seiner wichtigsten Rat- und Ideengeber im Bereich der Kultur- und Heimatpflege. Darüber hinaus baute er das Netz der Heimatvereine in Westfalen weiter aus, organisierte die "Westfalentage", regte die Schaffung eines "Westfälischen Literaturpreises" an und sorgte schließlich während des Zweiten Weltkrieges für die Fortsetzung der Arbeit des WHB, indem er Vorträge organisierte und abhielt. [...] Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges führte Schulte die Geschäfte des WHB bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1956. Seine Arbeit trug wesentlich dazu bei, daß der WHB seine Position als eine der stärksten Regionalorganisationen des "Deutschen Bundes Heimatschutz" bzw. des "Deutschen Heimatbundes" behielt und ausbaute. (Ditt 1986)
Von 1924 bis 1933 Gutachter für das Lesebuch an höheren Schulen beim preußischen Kultusministerium. Im August 1944 Ernennung zum Provinzialarchivrat in der Kulturpflegeabteilung des Provinzialverbandes Westfalen. Der zweiter Wirkungskreis, in dem er ebenso engagiert wie qualifiziert publizistisch tätig wurde, war die westfälische Landesgeschichte. Seinen Schriften liegt ein Heimatbegriff zugrunde, der die Besonderheiten der Geschichte und des Raumes Westfalen sowie "das Westfälische" darzustellen und zu erklären und zudem die Idee der politischen Selbstverwaltung geschichtlich zu begründen versuchte. Er starb am 20. April 1986 in Ahlen.
1963 Ehrenbürgerschaft der Stadt Iserlohn. 1965 Ernennung zum Professor durch das Land Nordrhein-Westfalen. 1970 Ehrenmitglied der Historischen Kommission für Westfalen.