Herbert Faust

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Herbert Faust
Vorname/n Herbert
Nachname Faust
Geburtsdatum 18.07.1927
Geburtsort Ahlen
Beruf Schornsteinfegermeister, Politiker (CDU)


Herbert Faust (* 18. Juli 1927 in Ahlen; † 20. September 2023 ebenda) war ein deutscher Schornsteinfegermeister, Feuerwehrführer, Politiker (CDU) und Ehrenbürger der Stadt Ahlen. Über Jahrzehnte prägte er die Freiwillige Feuerwehr und das politische Leben seiner Heimatstadt.

Leben und Beruf

Nach dem Besuch der Volksschule begann Faust 1942 eine Lehre als Schornsteinfeger und legte 1945 die Gesellenprüfung sowie 1950 die Meisterprüfung ab. Seit 1960 war er selbstständiger Bezirksschornsteinfegermeister. Am 18. Juli 2011 wurde er mit dem Diamantenen Meisterbrief der Schornsteinfegerinnung geehrt. Zu diesem Anlass fand im historischen Ratssaal des Alten Rathauses ein Empfang statt.[1]

Die Erlebnisse des Zweiten Weltkriegs prägten sein Selbstverständnis vom Dienst am Nächsten. In einem Interview der Ahlener Volkszeitung anlässlich seiner Verabschiedung 1987 schilderte Faust, wie ihn die Bombennächte im Hammer Raum tief bewegt hätten: „Die Tatsache, dass wir als Feuerwehr damals im Grunde nicht einmal lindern, sondern lediglich löschen konnten, ohne den Betroffenen irgendeine hoffnungsvolle Perspektive bieten zu können, das hat unheimlich geschmerzt.“ Diese Erfahrungen seien für ihn Antrieb gewesen, sich lebenslang dem Helfen zu widmen.[2]

Feuerwehrlaufbahn

Faust entstammte einer Familie mit langer Feuerwehrtradition und trat bereits als Jugendlicher in die Freiwillige Feuerwehr Ahlen ein. 1957 übernahm er das Amt des Wehrführers – damals als jüngster Wehrführer Nordrhein-Westfalens – und blieb 30 Jahre lang im Amt. Zugleich war er von 1961 bis 1987 Kreisbrandmeister.

In seiner Amtszeit leitete Faust die Modernisierung der Ahlener Feuerwehr: der Bau der Feuerwache, der stetige Ausbau des Fahrzeug- und Geräteparks sowie die Errichtung der 1971 eröffneten Feuerwehrausbildungsstätte Ahlen-Brockhausen gehörten zu seinen wichtigsten Verdiensten.

Die Zeitung charakterisierte ihn als „in der Uniform nie nur Technokrat – sondern vorrangig Mensch“. Faust legte großen Wert darauf, dass bei allen technischen Fortschritten das Menschliche nie verlorenging. Unter seiner Leitung galt die Ahlener Wehr als besonders kameradschaftlich und leistungsfähig.[3]

Politisches Wirken

Der CDU gehörte Faust seit 1949 an. Er war in zahlreichen Parteigremien aktiv, Mitglied der Kolpingsfamilie Ahlen und zeitweise in der Vollversammlung der Handwerkskammer Münster vertreten.

Er gehörte von 1952 bis 1984 dem Stadtrat Ahlen an, von 1959 bis 1969 dem Kreistag des Kreises Beckum und war von 1969 bis 1984 Bürgermeister der Stadt Ahlen. Vom 26. Juli 1970 bis zum 29. Mai 1985 war Faust Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen und wurde jeweils in den Wahlkreisen Beckum I bzw. Warendorf II direkt gewählt.

Ehrungen

Für sein jahrzehntelanges Engagement erhielt Herbert Faust zahlreiche Auszeichnungen:

  • 1993: Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen
  • 2003: Ehrenbürger der Stadt Ahlen
  • Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold
  • Diamantener Meisterbrief (2011)

Tod

Herbert Faust verstarb am 20. September 2023 im Alter von 96 Jahren. Die Stadt Ahlen würdigte ihn als „großen Sohn der Stadt“, der „Pflichtgefühl und Mitmenschlichkeit in beispielhafter Weise verbunden“ habe.

Quellen

  1. http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Warendorf/Ahlen/2011/07/Diamantener-Schornsteinfegermeister-Herbert-Faust-Vor-seiner-Pruefung-ging-er-ins-Kino
  2. Ahlener Volkszeitung, 19. September 1987: „In der Uniform nie nur Technokrat – sondern vorrangig Mensch“
  3. Ahlener Volkszeitung, 19. September 1987.

Weblinks