Ladystar
Ladystar | |
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Anschrift | Sachsenstraße |
Branche | Schuhe |
Auflösungsdatum | 1973 |
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Die Firma Ladystar aus Greven eröffnete am 16. Oktober 1963 eine Zweigstelle in Ahlen, das sogenannte Werk II. Diese Produktionsstätte befand sich in einer Halle an der Sachsenstraße 26/28.
Im Werk II wurden vorwiegend Oberteile für Schuhe hergestellt. Diese bestanden aus Leder und wurden mit speziellen Nähten verziert und dann zum Schaft zusammengenäht. Die Endmontage der Schuhe, also die Fertigung des gesamten Schuhs, erfolgte im Hauptwerk der Firma in Greven.
Hauptsächlich waren in dem Werk Frauen beschäftigt. Bis zur Schließung Ende 1973 waren 80 Frauen und 3 Männer im Betrieb tätig.
Erweiterung und Auszeichnung
Am 7. März 1969 wurde die Schuhfabrik Ladystar, Albert Sahle, Greven/Ahlen, mit dem renommierten PRIX DE PROMOTION INTERNATIONALE - ESTHETIQUE ET CONFORT des Instituts Internationale de Promotion et de Prestige, Paris, ausgezeichnet. Diese Auszeichnung, die oft als „Oskar“ für besonders elegante Schuhgestaltung und Passform bezeichnet wird, wurde nur wenigen Unternehmen in Deutschland verliehen. Neben der Schuhfabrik Ladystar erhielt bis zu diesem Zeitpunkt nur die Firma Porsche diese Auszeichnung.
Im Rahmen eines Empfanges im Werk I in Greven kündigte das Unternehmen an, dass das Werk II in Ahlen an der Sachsenstraße noch im Sommer 1969 auf die dreifache Größe ausgedehnt werden sollte. Diese Erweiterung sollte eine Tagesproduktion von 5000 bis 6000 modischen Ladystar-Schuhen ermöglichen.
Die Auszeichnung krönte eine rasante Unternehmensentwicklung. Noch 25 Jahre zuvor produzierte Ladystar ausschließlich westfälische Holzschuhe. 1953 stellte das Unternehmen auf Straßenschuhe um und ab 1963 konzentrierte man sich vollständig auf modische Damenschuhe. Diese Neuausrichtung führte zu einer Umsatzverdopplung, von 7 Millionen DM im Jahr 1964 auf 14 Millionen DM im Jahr 1968. Für 1969 wurde ein Umsatz von 16 Millionen DM erwartet.
Schwierigkeiten und Lösungen
Eine der größten Herausforderungen für das Unternehmen war die Beschaffung hochwertiger Ziegenleder, die für die Produktion notwendig waren. Diese Herausforderung wurde jedoch durch die Beteiligung an einer südfranzösischen Lederfabrik überwunden, was die Rohstoffversorgung langfristig sicherte.
Quellen und Links
- Ahlener Zeitung, 31.12.2015, "Die Stepperei - eine Domäne der Frauen", Barbara Pawlowski
- Ahlener Monatsschau, April 1969, "Pariser Modepreis für Schuhe aus Ahlen"