Optik Klostermann
Optik Klostermann | |
---|---|
|
Optik Klostermann ist ein traditionsreiches Familienunternehmen in Ahlen, das auf eine über 125-jährige Geschichte zurückblicken kann. Die Ursprünge des Unternehmens reichen bis in das Jahr 1848 zurück, als Theodor Klostermann das Geschäft gründete.
Gründung und frühe Jahre
Am 21. September 1848 etablierte sich Theodor Klostermann in Ahlen als Uhrmacher und kündigte dies mit einer Anzeige im „Beckumer Kreisblatt“ vom 30. September 1848 an. In einer Zeit großer politischer und wirtschaftlicher Umbrüche gelang es dem Unternehmen, sich über viele Jahrzehnte hinweg zu behaupten. Die Grundlage für diese Beständigkeit lag in der Verbindung von familiärer Betriebstreue, hoher Qualität und einem loyalen Umgang mit Kunden und Zulieferern.
Aufstieg und Expansion
Nach dem Tod des Gründers übernahm Bernhard Heinrich Klostermann, der Großvater des späteren Inhabers Heinrich Klostermann, das Geschäft. Im Jahr 1888 verlegte er das Geschäft an den heutigen Standort in der Oststraße 39, nachdem er das Haus von dem Weber Theodor Anton Tovar erworben hatte. Diese Entscheidung erwies sich als weitsichtig, da sich Ahlen in Richtung Osten industriell entwickelte, was dem Geschäft neue Kundenkreise erschloss.
Bernhard Heinrich Klostermann war auch ein Vorreiter in der Ausbildung von Lehrlingen und investierte in präzise Maschinen und Werkzeuge. Zudem richtete er das erste größere Schaufenster auf der Oststraße ein, das er abends mit Petroleumlampen beleuchtete.
Mit der fortschreitenden Industrialisierung und dem zunehmenden Wohlstand in Ahlen erweiterte sich das Sortiment des Geschäfts. Das Unternehmen lieferte Uhren an örtliche Fabriken und spezialisierte sich auf robuste Uhren für Bergleute.
Die dritte Generation und Herausforderungen
Nach dem Tod von Bernhard Heinrich Klostermann im Jahr 1916 übernahm seine Tochter zusammen mit ihrem Ehemann Bernhard Franzlüning das Geschäft. Dieser nahm den Namen Klostermann an, um die Familientradition fortzuführen. Die 1920er und 1930er Jahre stellten die dritte Generation vor neue Herausforderungen, darunter die Inflation und die Weltwirtschaftskrise. Trotz dieser Schwierigkeiten erneuerten sie das Geschäft und das Gebäude vollständig.
Der Zweite Weltkrieg brachte erneut wirtschaftliche Rückschläge, doch nach der Währungsreform 1948 begann das Unternehmen wieder zu wachsen. Bernhard Klostermann verstarb im Alter von 70 Jahren, aber sein Sohn Heinrich, der schwer verwundet aus dem Krieg zurückkehrte, führte das Geschäft erfolgreich weiter. Heinrich Klostermann, der sowohl Augenoptiker- als auch Uhrmachermeister ist, modernisierte die Werkstätten und führte das Geschäft in die Zukunft. Unter seiner Leitung wurde das Geschäft mehrfach umgebaut und modernisiert, wobei der hohe technische Standard der Werkstätten besondere Beachtung fand. Heinrich Klostermann, der von seiner Frau Gerda unterstützt wurde, führte das Unternehmen im Sinne der Familientradition fort.
Gegenwart und Zukunft
Optik Klostermann, heute ein modernes Fachgeschäft für Uhren, Optik und Goldwaren, ist weiterhin in Familienhand.
Das Geschäft, das auf eine stolze Geschichte zurückblickt, wird von der Hoffnung begleitet, dass auch zukünftige Generationen mit derselben Schaffensfreude und demselben Erfolg wie die bisherigen Inhaber gesegnet sein mögen.
Quellen
- Ludger Schulte in der Ahlener Monatsschau 10/1973