Langst

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Die Langst ist ein Naherholungsgebiet im Ahlener Nordosten. Direkt gelegen an der Verbindungsstraße nach Vorhelm. Der Name geht zurück auf eine alte Flurbezeichnung.

Beschreibung

Der Langstteich mit Gaststätte

Von der Gaststätte aus gesehen wird der Weg um den Teich von einer Lindenallee flankiert, die am nordöstlichen Ende des Teiches halbkreisförmig um eine grosse Spiel- und Liegewiese herumgeführt wird. Die grosszügige Raumgestaltung findet in den formalen Gärten des Barocks ihre Vorbilder. Ein zentraler Mittelweg führt durch eine Achse mit einer Birkenreihe bis zu einer Lichtung und weiter bis zum Ende des Stadtwaldes. Im Norden des beliebten Naherholungsgebietes ist ein Waldlehrpfad und jenseits des Vorhelmer Weges im südöstlichen Bereich der sogenannte Goetheweg mit in Stein gemeisselten Sinnsprüchen des Dichters angelegt. Hier findet sich auch der Rodelberg, das alte Wasserwerk und bis 2013 auch das Tiergehege.

Geschichte

Ausheben des Langstteiches 1934
Ursprünglicher Plan

Schon vor dem 1. Weltkrieg plante die Stadt in diesem Bereich ein Erholungsgebiet und bepflanzte deshalb die Fläche südlich des Vorhelmer Weges mit verschiedenen Laubgehölzen. Durch Bergsenkungen nördlich des Vorhelmer Weges sammelte sich immer wieder Wasser in den flachen Mulden welches von der Jugend im Winter gerne als Schlittschuhbahn genutzt wurde. Im Zuge von Arbeitsbeschaffungsmassnahmen (Reichsarbeitsdienst) wurden 1932/33 die flachen Mulden zum grossen, rechteckigen Langstteich ausgebaut. In der nordöstlichen Verlängerung einer sich über den Teich und durch die anschliessende Kiefernpflanzung erstreckenden Achse, welche dem genzen einen herrschafltichen Charakter verlieh, sollte auf einer Lichtung ein Hotel errichtet werden, das jedoch nie zur Ausführung gelangte.

Aufgrund des schwankenden Wasserspiegels, der fehlenden Vegetation und der Nutzung als Badeteich entstand in den 50er Jahren der Eindruck einer Lehmkuhle. Auf drei Jahre verteilt wurden Ufermauern aus Naturstein und Beton, Wasserfontänen, Terrassen und Pergolen so wie Aquarien mit in dem Teich lebenden Fischen angelegt. Alles nach den Plänen des Gartenmeisters Wilhelm Reiberg, der auch viel Eigenleistung einfliessen ließ.

Im östlichen Teil entstand eine Kneippanlage mit Frischwassereinspeisung aus dem ehemaligen Wasserwerk am Langstweg die die Formensprache der 50er und 60er Jahre zum Ausdruck bringt. Nördlich des Teiches sind heute noch Gräben zu sehen die dem Zulauf zum Teich aus den höher gelegenen Bereichen dienten, die jedoch nur nach stakren Regenfällen Wasser brachten. Der nördliche Teil war auch fast immer versumpft, so das man dort Teiche anlegte um, vom Hauptteich getrennt, eine weitere Fischzucht zu ermöglichen.

Wegen der schlechten Standort- und Wachstumsbedingungen für die Kiefern erfolgte ab 1950 die Umwandlung des Nadelholzbestandes in einen standortgerechten Laubwald.

Rodelberg

Der Aushub des Langstteiches wurde mit Feldbahngleisen und Loren zum heutigen Rodelberg aufgeschüttet. Da die ca. 3000 Kubikmeter alleine nicht ausreichten, verbrachte die Ahlener Bauindustrie mehr als zwei Jahre lang ihren anfallenden Verdrängungsboden dorthin. Das sparte den Unternehmen Entsorgungskosten und half dem Projekt Rodelberg mit dem das Freizeitangebot für Kinder verbessert werden sollte. Insgesamt kam man auf etwa 250.000 Kubikmeter. So wurde ein Rodelhang mit nordöstlicher Ausrichtung geschaffen der im Winter nicht sofort von der Sonne abgetaut wird.