Oststraße
Oststraße | |
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51.76337.89398 Koordinaten: 51° 45′ 48″ N, 7° 53′ 38″ O
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Postleitzahl | 59227 |
Ortsteil | Innenstadt |
Art der Straße | Wohnstraße |
Oststraße führt aus der Stadtmitte nach Osten und ist heute die Hauptgeschäftsstraße der Stadt.
Verlauf und Umgebung
Die Oststraße verläuft von der Marienkirche bis zur Eisenbahnunterführung und ist von zahlreichen Geschäften, Restaurants und Cafés gesäumt.
Namensgebung
Der Name leitet sich von der geografischen Ausrichtung der Straße ab, die aus der Stadtmitte nach Osten führt.
Benennung während des NS-Regimes
Am 10. Februar 1938 wurden die Oststraße und die Weststraße umbenannt in Adolf-Hitler-Straße. Bis in das Frühjahr 1938 hatte der heutige Lütkeweg diesen Namen. Im Sommer 1945 erhielten beide Straßen ihre ursprünglichen Namen zurück.
Geschichte
Die Oststraße wurde im Laufe der Jahre mehrfach umbenannt, blieb jedoch stets eine wichtige Hauptstraße der Stadt.
Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten
Die Oststraße ist heute die zentrale Geschäftsstraße und ein belebter Treffpunkt.
Benennung während des NS-Regimes
Am 10. Februar 1938 wurden die Oststraße und die Weststraße umbenannt in Adolf-Hitler-Straße. Bis in das Frühjahr 1938 hatte der heutige Lütkeweg diesen Namen. Im Sommer 1945 erhielten beide Straßen ihre ursprünglichen Namen zurück.
Gebäude und Geschäfte
Hausnummer | Baujahr | Name | Beschreibung | Jahr |
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3 | Everhard Sommer KG | Druckerei und Verlag | 1975 | |
4-6 | Gretenkort | Hotel | 1975 | |
7 | Helmut Pfeiffer | Fahrschule | 1973 | |
7 | Wischnewski | Schuhhaus | 1975 | |
12 | Lerlei | Spielwaren | -2009 | |
12 (EG) | Deutsche Bank | Bank | ||
12 (OG) | Kerstin Spielzeugland | Spielwaren | 1975 | |
17 | Rheinwest | Schuhhaus | ||
24 | Dr. Ludmann | Kinderarzt | 1973 | |
27 (früher 48) | Siebecke | Zahnarzt | 1973 | |
29 | Muer | Herrenmode | 1975 | |
30 (Gutenberghaus) | E. Sommer | Druckerei | 1973 | |
31 | Studio | ??? | 1975 | |
32 | Thalia Filmtheater | Kino | 1973 | |
46 | Adler-Apotheke | Apotheke | 1973 | |
48 | SD Reinigung | Reinigung | 1973 | |
55 | Glückauf-Apotheke | Apotheke | 1973 | |
63 | Josef Ostermann | Haus der Geschenke | 1973-heute | |
65 | Sommer | Schreibwaren | -heute | |
67 | Sommer | Buchhandlung | -heute | |
69 | Gold Fischer | -heute | ||
71 | 1950er | Schlecker | Drogeriemarkt | -2012 |
Gebäude
Hausnummer 2
Friseursalon Heinrich Kras
Heinrich Kras eröffnete seinen ersten Friseursalon 1932 in Ahlen und war über die Jahrzehnte hinweg in verschiedenen Gebäuden tätig, darunter an der Bahnhofstraße und seit 1955 an der Oststraße 2. Sein Salon wurde nach einem vollständigen Umbau eröffnet und war bekannt für seine hervorragenden Dienstleistungen. Kras beschäftigte durchschnittlich 12 Gehilfen und 2 Lehrlinge, die gemeinsam mit ihm die Schönheitspflege der Ahlener Kundschaft übernahmen. Auch dieser Salon existiert heute nicht mehr.
Hausnummer 22
[1]Das Wohn- und Geschäftshaus wurde 1935/36 auf einer schmalen Fläche an der Ecke zur 1892/95 neu an der als Verbindung vom Osttor zum Nordtor von Ahlen angelegten Gerichtsstraße im Auftrag der Witwe von Johannes Münstermann errichtet. (...).
Der errichtete Neubau schloss sich in seiner Gestaltung (...) eng an das 1929/30 auf dem benachbarten Grundstück Oststraße 24 von anderer Seite errichtete Wohn- und Geschäftshaus an. Hierbei wurde innerhalb des Gebäudes eine Überleitung der dreigeschossigen Bebauung entlang der Oststraße auf eine zweigeschossige Bebauung an der Gerichtsstraße vorgenommen. Zu diesem Zweck wurde der Neubau gestalterisch in zwei gegeneinander verschobene Baukörper unterteilt, wodurch an der Straßenecke eine kleine platzartige Ausweitung verblieb. An der Oststraße entstand als gestalterische Fortführung des Gebäudes Oststraße 24 ein dreigeschossiges Gebäude, über dem sich ein zurückgesetztes Geschoß unter pfannengedecktem Zeltdach und vorgelegtem umlaufenden Balkon erhebt und an der Gerichtsstraße ein dreigeschossiger Baukörper unter Vollwalmdach. Die Planung für den Neubau erstellte der Ahlener Architekt Bernhard Steinhoff, wobei die Bauarbeiten das ebenfalls in Ahlen ansässige Baugeschäft Krämer ausführte, mit dem Steinhoff eng verbunden war und das später von ihm ganz übernommen wurde. (...) Die Fassaden wurden mit Klinkersteinen verkleidet (im Bauantrag als “Borker Vormauersteine” bezeichnet) und mit Putzbändern gegliedert (im Erdgeschoß verwendete man scharrierte Kunststeine), das Dach mit „blauen Spelldorfer Hohlziegeln“ eingedeckt. Die Gestaltung der Ansichten folgt ebenso wie bei dem benachbarten Haus zeittypischen Gestaltungsvorstellungen in Formen eines gemäßigten und den regionalen Bautraditionen verpflichteten Expressionismus: Die Flächen sind durch die sauber verfugten Klinker und durch eine straffe Gliederung aus geputzten scharfkantigen Bändern strukturiert, die die durchlaufenden Fensterbänder zu scharf abgesetzten geschlossenen Feldern rahmen; das Dach wird mit einem weit vorstehenden Gesims abgesetzt. Während das Erdgeschoß für Ladengeschäfte mit flexibler Aufteilung vorgesehen wurde (...), schuf man in den drei Obergeschossen jeweils eine großzügige Etagenwohnung mit Küche, Bad und vier Zimmern (...). Zur Erschließung entstand ein Treppenhaus in der nordwestlichen Hausecke, das von der rückwärtigen Front über die Gerichtsstraße zugänglich ist.
- Begründung zum Denkmalschutz
Das Haus ist in seinen wesentlichen Strukturen und seiner inneren Ausstattung bis heute erhalten geblieben (nur die Geschäftsräume im Erdgeschoß wurden einschließlich der Schaufenster innerhalb der bestehenden Konstruktion mehrmals umgestaltet). Bei den Ausstattungsdetails ist insbesondere hinzuweisen auf das hölzerne gegenläufige Treppenhaus mit den verglasten zweiflügeligen Etagentüren und der Kunstverglasung, der das Treppenhaus belichtenden Fenster, ferner der Hauszugang mit Vordach, Türblatt, Klingelanlage und Briefkästen sowie geschmiedeten Gittern. Das Haus ist – mit Ausnahme des Ausbaus des Geschäftsbereiches bedeutend für die Geschichte des Menschen in Ahlen. Für die Erhaltung und Nutzung des Gebäudes liegen wissenschaftliche – hier architekturgeschichtliche – sowie städtebauliche Gründe vor.
Hausnummer 24
[2]Das Wohn- und Geschäftshaus entstand 1929/30.
Bei einer als Um- und Erweiterungsbau beantragten Baumaßnahme wurde das bestehende bislang zweigeschossige Haus aus der Zeit um 1870 für den Maler- und Glasermeister Wilhelm Hufnagel (...) vollständig erneuert, (...). Das Bauprojekt wurde nach Plänen des für viele Bauten in Ahlen zwischen den beiden Weltkriegen verantwortlichen Architekten Heinrich Schröder (1899 - 1962) ausgeführt (...). Es wurde ein dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus unter einem teilweise ausgebauten Mansarddach errichtet, das einen rückwärtigen Anbau mit Treppenhaus für die Etagenwohnungen erhielt. Das Gebäude schließt damit in seiner Größe und Struktur an die großformatigen Wohn- und Geschäftshäuser an, die seit dem frühen 20. Jahrhundert in der westlich anschließenden Zone der Oststraße errichtet wurden und Zeugnis des wirtschaftlichen Aufschwungs von Ahlen in Folge der Anlage des Bergwerkes sind. Während das Erdgeschoss in eine durchgehende Schaufensterfront für das Ladengeschäft des Bauherren aufgelöst wurde, erhielt die darüber befindliche Fassade des Neubaus eine zeittypische Gestaltung in Formen eines gemäßigten und der regionalen Bautradition verpflichteten Expressionismus, wobei die Flächen mit Klinker in verschiedenen Setzungen versehen wurden und die Front eine straffe und akzentreiche Gliederung aus geputzten Bändern erhielt (...) In den beiden Obergeschossen wurden jeweils großzügige Wohnungen um eine zentrale Diele untergebracht, die über das ausgesprochen großzügige Treppenhaus im rückwärtigen Anbau erschlossen sind. Dieses hat einen offen gewendelten Treppenlauf und wird durch ein hohes Glasfenster in der Westwand belichtet, das eine durch den Hausherren erstellte Kunstverglasung mit Malereien (zur Geschichte der Firma) in expressionistischen Formen als „Markenzeichen“ seiner Firma erhielt (...). Auch die übrige bauzeitliche Ausstattung des Hauses ist in den wesentlichen Elementen erhalten (das Ladengeschäft ist innerhalb der alten Strukturen heute aufgeteilt und die Schaufenster wurden 1951 umgebaut): Das Treppenhaus erhielt einen Bodenbelag aus schwarzen und weißen Fließen. Die verglasten Etagentüren und die teilweise ebenfalls mit Sprossen in expressionistischer Anordnung verglasten Zimmertüren sind vollständig erhalten.
- Begründung zum Denkmalschutz
Das Gebäude ist in seiner anspruchsvollen und in überdurchschnittlicher Weise überlieferten äußeren und inneren Gestaltung ein anschauliches Zeugnis für die kurze Phase wirtschaftlichen Aufschwungs, die in den späten 20er Jahren aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriege zu beobachten ist. Hierbei schloss man sich in den wesentlichen Strukturen an die Zeit vor 1918 an, wählte aber in selbstbewusster Weise „moderne“ Formen der Gestaltung. Vor diesem Hintergrund ist das Haus in seiner äußeren und inneren Struktur (mit Ausnahme des Ladengeschäftes) als denkmalwert zu bezeichnen. Es ist bedeutend für die Geschichte des Menschen in der Stadt Ahlen und die Entwicklung der dortigen Arbeits- und Produktionsverhältnisse (als Wohn- und Geschäftshaus eines Handwerkers). Für die Erhaltung und Nutzung des Hauses liegen wissenschaftliche und künstlerische Gründe vor.
Hausnummer 34
Damenfrisier-Salon „Marlene“
Der Damenfrisier-Salon „Marlene“ war in den 1960er Jahren ein etabliertes Geschäft in Ahlen, gelegen an der Oststraße 34. Die Inhaber, Marlene und Hans Wibbeke, übernahmen den Salon im Jahr 1962 von dem langjährigen Ahlener Friseurmeister Sickler, der dort mehr als 50 Jahre tätig gewesen war. Die Modernisierung des Salons erfolgte nach einem Umbau, und die Wiedereröffnung fand am 26. Juli 1962 statt. Marlene Wibbeke war vor ihrer Selbständigkeit 14 Jahre im Damenfriseurgewerbe tätig, was ihre umfassende Erfahrung in der Branche widerspiegelt. Der Salon beschäftigte vier Gesellinnen und drei Lehrlinge. Besonders bekannt wurde der Salon durch seine Teilnahme an der Ahlener Woche 1964, wo er Perücken, Haarteile und Kosmetik auf einem viel beachteten Stand präsentierte. Zudem war der Salon regelmäßig auf Modeschauen vertreten, wo er die Mannequins frisierte. Der Salon existiert heute nicht mehr.[3]
Quellen
<references>