Theodor Schulze Beerhorst
Theodor Schulze Beerhorst | |
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Vorname/n | Theodor |
Nachname | Schulze Beerhorst |
Geburtsdatum | 8.11.1878 |
Geburtsort | Bauerschaft Ester |
Theodor Schulze Beerhorst (* 8. November 1878 in der Bauerschaft Ester, † unbekannt) war eine herausragende Persönlichkeit in Ahlen, bekannt für seine vielfältigen beruflichen Tätigkeiten und sein Engagement in der Landwirtschaft und im Jagdwesen.
Frühes Leben und Ausbildung
Theodor Schulze Beerhorst wurde als zweiter Sohn von Bernhard Osthues, genannt Schulze Beerhorst, auf dem Schulzenhof Beerhorst in der Bauerschaft Ester geboren. Mit sieben Jahren wurde er in die Bauerschaftsschule Frielick in der Gemeinde Heessen eingeschult und erweiterte anschließend sein Wissen auf der Rektoratsschule in Ahlen. Aufgrund der Abwesenheit seines älteren Bruders, der sich freiwillig beim kaiserlichen Reichsheer verpflichtet hatte, musste Theodor frühzeitig auf dem elterlichen Hof mithelfen.
Zur Vertiefung seiner landwirtschaftlichen Kenntnisse besuchte er im Winter für ein halbes Jahr die Ackerbauschule in Stromberg. Neben der Landwirtschaft erlernte er auch handwerkliche Fähigkeiten wie Ziegelbrennen, Schmieden und das Müllerhandwerk. Zudem beschäftigte er sich intensiv mit der Bienenzucht, was ihm später als Imker zugutekam.
Berufliche Laufbahn und Ehrenamt
Nach dem Tod seines Vaters, der ein engagierter Bezirksleiter des Westfälischen Bauernvereins war, übernahm Theodor Schulze Beerhorst dessen Aufgaben. Er wurde über 50 Jahre lang Schriftführer des landwirtschaftlichen Ortsvereins Ahlen und vertrat verschiedene Versicherungsgesellschaften, insbesondere im bäuerlichen Versicherungswesen. Nach dem Ersten Weltkrieg baute er das lange Zeit verwaiste Versicherungsgeschäft wieder auf und etablierte sich auch als Auktionator und Makler.
Seine Leidenschaft für die Jagd führte ihn zu einer Reihe von ehrenamtlichen Tätigkeiten im deutschen Jagdwesen. Er war Mitbegründer des Jagdschutzvereins „Hubertus“ und diente nach dem Zweiten Weltkrieg zehn Jahre als Hegeringsleiter. Für seine Verdienste wurde er zum Ehren-Hegeringsleiter ernannt und erhielt die goldene Ehrennadel des Deutschen Jagdschutzverbandes.
Engagement in der Heimatpflege und Volkskunde
Theodor Schulze Beerhorst war auch in der Heimatpflege aktiv. Er unterstützte den SGV-Heimatverein in den 1920er Jahren und trug durch seine Anregungen wesentlich zur Erstellung des Ahlener Heimatbuches von 1929 bei. Nach dem Rückzug aus seinen geschäftlichen Verpflichtungen widmete er sich der Dokumentation alter Bräuche, Arbeitsweisen und Lebensgewohnheiten. Als Mitarbeiter der volkskundlichen Kommission der Universität Münster wurde er für seine Beiträge hochgeschätzt.
Persönliches Leben
Theodor Schulze Beerhorst war mit Anne geb. Barkhaus verheiratet, die aus der bekannten Ahlener Zinngießerfamilie Barkhaus stammte. Das Paar hatte zwei Söhne und eine Tochter. Seinen 95. Geburtstag feierte er zusammen mit seiner 80-jährigen Lebensgefährtin.
Vermächtnis
Theodor Schulze Beerhorst hinterließ ein bleibendes Vermächtnis als lebendige Quelle der Geschichte von Ahlen. Seine geistige Regsamkeit und sein Engagement in zahlreichen Bereichen machten ihn zu einer wichtigen Figur in der Stadtgeschichte.
Quellen
- Ludger Schulte in der Ahlener Monatsschau 11/1973