Amt Ahlen

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Im Jahr 1843 wurde das Amt Ahlen gegründet, das die Landgemeinden Altahlen, Dolberg, Heessen und Neuahlen umfasste. Der Amtssitz befand sich zunächst in Ahlen, im Verwaltungsgebäude an der Klosterstraße. Am 1. April 1914 wurde der Amtssitz nach Heessen verlegt, da sich mit der Abteufung der Zeche „Sachsen“ der Verwaltungsschwerpunkt dorthin verlagerte. Der Bezirk erhielt daraufhin den Namen „Amt Heessen“, blieb jedoch in seinem politischen Gemeindebestand unverändert.

Die Verlegung des Amtssitzes nach Heessen erfolgte unter der Voraussetzung, dass die Gemeinden Altahlen, Dolberg und Neuahlen später eine neue Verwaltungsgemeinschaft unter dem Namen „Amt Ahlen“ bilden könnten, sobald Heessen finanziell in der Lage wäre, eine eigene Verwaltung zu unterhalten. Diese Unabhängigkeit wurde am 1. April 1921 erreicht. An diesem Datum schied Heessen aus dem Amtsverband aus, und die Gemeinden Altahlen, Dolberg und Neuahlen bildeten das neue Amt Ahlen, mit dem Amtssitz wieder in Ahlen. Die drei Gemeinden umgaben den Stadtbezirk Ahlen und erstreckten sich über eine Gesamtfläche von 7.708 Hektar.

Bevölkerungsstruktur und wirtschaftliche Entwicklung

Zum Stichtag am 1. August 1963 zählte das Amt Ahlen 4.279 Einwohner. Die Bevölkerung setzte sich zu 63 Prozent aus Bauern und Landwirten sowie zu 37 Prozent aus Gewerbetreibenden und Arbeitern zusammen.

Die Gemeinden Altahlen und Neuahlen hatten überwiegend einen landwirtschaftlichen Charakter und zeichneten sich durch die typisch westfälische Streubauweise aus, ohne einen geschlossenen Ortskern. Eine industrielle Entwicklung war in diesen Gebieten kaum zu erwarten. Allerdings erlebte die Stadt Ahlen eine stetige Weiterentwicklung, insbesondere in den Bereichen Handel, Gewerbe und Industrie. Ein Teil von Altahlen und Neuahlen wurde aufgrund dieser Entwicklung als Wohnsiedlungsgebiet ausgewiesen. Altahlen erlangte zusätzliche Bedeutung durch den Bau der modernen Westfalenkaserne in den Jahren 1958 bis 1961.

Gemeinde Dolberg

Die Gemeinde Dolberg verzeichnete seit Jahren einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufstieg. Drei der sechs Schachtanlagen des Steinkohlenbergwerks Westfalen lagen in Dolberg. Außerdem wurde in Dolberg eine bedeutende Landabsatzanlage der Zeche Westfalen errichtet. Neben einigen landwirtschaftlichen Betrieben entwickelten sich dort auch gewerbliche Betriebe wie Baugeschäfte, Möbelschreinereien und eine Maschinenschlosserei.

Veränderungen durch die kommunale Neugliederung

Es ist wichtig zu beachten, dass sich die hier beschriebenen Verhältnisse auf den Stand von 1963 beziehen. Durch die Neugliederung im Jahr 1969 veränderten sich die Strukturen des Amtes Ahlen erheblich. Die Gemeinden Altahlen, Dolberg und Neuahlen sowie die Stadt Ahlen wurden neu organisiert und in größere Verwaltungseinheiten integriert. Weitere Informationen zu diesen tiefgreifenden Änderungen sind im Artikel Neugliederung zu finden.


Quelle

Der Landkreis Beckum, 1963