Dicker Stein
Der “Dicke Stein” ist ein Naturdenkmal an der Dolberger Straße in Ahlen.
Beschreibung
Der “Dicke Stein” ist einer der größten Findlinge des Münsterlandes und ein Geschiebeblock aus Neokom-Sandstein, den die Gletscher vom Osning bei Bielefeld, dem heutigen Teutoburger Wald, vor rund 150.000 bis 250.000 Jahren bis nach Ahlen transportiert haben. Bei Abmessungen von 5,2 x 2,8 x 2,6 Metern hat der Stein ein geschätztes Gewicht von etwa 75 bis 90 Tonnen.
Entdeckt wurde der “Dicke Stein” im Jahr 1911 auf dem Grundstück von Anton Rötering. Nachdem man ihn, vom 16. bis zum 19. Januar, freigelegt hatte, wurde er im Jahr 1913 mit Hilfe zweier hydraulischen Hebevorrichtungen der Zeche Westfalen gehoben und sollte in den Stadtpark gebracht werden. Erst später fiel auf, daß die Brücke der Dolberger Straße über die Werse das Gewicht nicht tragen konnte. 1916 entschied man den Stein an seiner heutigen Stelle zu platzieren. Ganze vier Tage dauerte die Hebeaktion, weitere sechs Tage wurden für den Transport benötigt. Die aufwendige Arbeit erforderte 10 Männer. Die Kosten für diesen mühseligen Transport betrugen 6.000 D-Mark.
Auf einem 3-Mark-Schein der am 11. und 12. Juni 1922, zu den Handwerkertagen, von der Stadt Ahlen herausgegeben wurde ist der Transport des Steins auf plattdeutsch verfasst:
Äs Aohln woll´ne Grautstadt wär´n
Un woll häbben´n Stadtwald gän,
Segg Anton, well nich unbekannt:
`n Findling ligg bi mi in´t Land.
Un äs he gaff de Maoten an,
Begeister wäör´n se Mann fäör Mann.
De Steen daorup begrautschnut´t waor.
De mott harin met Hut un Haor!
Met Rickrack, Stangen un met Rull´n
Se em nu gau wegschuwen wull´n.
De Steen griflacht un gneset bloß:
Je müett´t wohl häbben wahn viel Moos.
Män as he lagg an de Gusenstraot,
Dao wäör´n se´t leed in´n Magistraot.
Seß Dusend Mark hat´s kost´t de Spaß,
De Stadträöd wüedden nitzke blaß.
De Tidung schref, un dat is waohr:
Nu läött he gienn an de Schassee
Begapen sick von Mensk un Veh.
Fotos
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