Berliner Park
Der Berliner Park liegt im Süden Ahlens und beherbergt das Parkbad, sowie den Werseteich. Am 2. Oktober 1964, im Rahmen der Enthüllung der Skulptur "Berliner Bär", wurde der Südenstadtpark in Berliner Park umbenannt. Dadurch wurde die Verbundenheit Ahlens zur deutschen Hauptstadt bekundet.[1]
Lage
Im Norden wird der Park durch die Werse, im Osten durch die Dolberger Straße, im Süden durch die Straße Im Pattenmeicheln und im Osten durch den Oelmühlenkamp und die Eisenbahntrasse begrenzt.
Geschichte
Mit dem Abteufen der Zeche Westfalen im Jahre 1909 und dem ab 1913 erfolgten Kohleabbau traten durch Bergsenkungen im Bereich der Werse immer häufiger Überschwemmungen auf. Um die Hochwassergefahr im Bereich des mäandrierenden Flusstales zu beseitigen und die Uferbereiche besser nutzen zu können, begann man in den späten zwanziger Jahren im Rahmen von "Notstandsarbeiten" mit der Begradigung des Flusses. Als Rückstaubecken wurde um 1930 der grosse Teich nördlich der Werse angelegt. Der Bodenaushub wurde am südlichen Ufer aufgeschüttet und mit einer Lindenallee bepflanzt. Für die Kultur von Seidenraupen pflanzte man auch zahlreiche Maulbeersträucher an.
Der weitere Ausbau des Parks am Werseteich erfolgte erst im Verlauf der fünfziger Jahre. Das überwiegend feuchte Gelände wurde in einer ersten Phase hauptsächlich mit Erlen, Weiden und Pappeln, ergänzt durch Buchen, Eichen und Ahorn bepflanzt. Bei der Planung des Parkes ging der zuständige Gartenmeister Wilhelm Reiberg ähnlich wie beim Stadtpark Kampenwiese von zentralen Rasenflächen und raumbildenden grossen Gehölzgruppen aus. Beim Bau des Wegesystems wurde der Durchgangsverkehr und die ruhige Erholungsfunktion des Parks berücksichtigt. Mit der 1954 erfolgten Entschlammung des Werseteiches wurde am Südufer der Werse ein kleiner Rodelberg am Kinderspielplatz geschaffen. Südlich des 1955-56 errichteten städtischen Hallenbades wurden eine Sitzterrasse sowie ein mit Wasserspielen ausgestatteter und mit Natursteinmauern eingefasster Teich angelegt. Mit der von Robert Paulmichel geschaffenen Bronzegruppe "Jungen mit Fisch" war die Terrassenanlage zu dieser Zeit der Mittelpunkt des Parkes. Im Zusammenhang mit der Städtepartnerschaft zwischen Ahlen und Berlin-Schöneberg wurde der Park 1958 in "Berliner Park" umbenannt. Die Stadt Berlin stiftete eine Bronzeplastik des Wappentieres nach einen Entwurf von Professor Bobeck. Am Aufstellungsort wurde dann nach Planungen des städtischen Grünflächenamtes eine Brunnenanlage mit drei Fontänen geschaffen. Nicht weit davon stellte man als Mahnmal für die geteilte Stadt Berlin eine etwa drei Meter hohe Betonstele nach einem Entwurf von Hermann Schweizer auf. Um 1960 wurde eine etwa 1 ha grosse Hofstelle südlich des Bahndamms von der Stadt Ahlen aufgekauft und dem Park angegliedert. In diesem Bereich sollte ein neu ausgehobener Teich mit stark geschwungener Uferlinie den passenden Rahmen für einen alten Hof bilden, den man infolge von Bergbauschäden an anderer Stelle im Stadtgebiet abgebaut hatte. Der Gräftenhof sollte im Park einen neuen Aufstellungsort finden. Bis auf den Teich wurde die Idee nicht realisiert. Südlich des neu gestalteten Parkteiles wurde dann in den nachfolgenden Jahren eine Berufsschule gebaut.
In der nur mässig gepflegten Anlage ist in den letzten Jahren die Befestigung der Wege erneuert worden. Mit dem Ausbau des Hallenbades zu einem Freizeitbad mit Aussenbereich ist der einstige Parkmittelpunkt mit Terrasse und Teich überbaut worden. Das Denkmal "Jungen mit Fisch" steht heute unmittelbar an der Brunnenanlage mit dem "Berliner Bären". Die vernachlässigte Brunnenanlage ist nicht mehr in Betrieb.
Besonderheiten
Berliner Bär
Ein besonderes Ereignis in der „Ahlener Woche 1964“ war die feierliche Enthüllung des Denkmals „Berliner Bär“ am 2. Oktober. Die Enthüllung fand um 15:00 Uhr statt und wurde von Wirtschaftssenator Prof. Dr. Schiller aus Berlin, der als Vertreter des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt angereist war, durchgeführt. Gleichzeitig erhielt der Südstadtpark den neuen Namen „Berliner Park“. Mit dieser Geste sollte die enge Verbundenheit der Stadt Ahlen mit der deutschen Hauptstadt Berlin betont werden.
Aktuelles
Ein kleines Wahrzeichen des Berliner Parks war der liegende Baum der 2013 entfernt wurde.
2012 wurde das Freizeitbad abgerissen und das neue Parkbad gebaut.
Ebenfalls 2013 wurde der Werseteich geleert und der ursprüngliche Lauf der Werse wieder hergestellt.
Quellen
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ahlener Monatsschau 10/1964
- ↑ Die Siedlungsarbeit im Gebiete der Stadt Ahlen in Westfalen Rhenania-Verlag Th. P. Braun, 1930